Praxiswissen Russlandgeschäft Teil 5: Die Steuererklärungen der russischen GmbH

Das russische Steuersystem ist generell weitaus komplizierter, als die meisten europäischen Systeme. Die Rechtsgrundlage findet sich im ersten und im zweiten Teil des russischen Steuerkodex und regelmentiert die Vielzahl und Komplexität der Normen des hiesigen Abgabenrechts.

Die wichtigsten russischen Steuern mit den dazugehörigen Steuersätzen sind:
– Gewinnsteuer (Körperschaftssteuer): 20%
– Umsatzsteuer: 18% (ermäßigter Steuersatz 10%)
– Einkommensteuer: 13% (30% für Nicht-Residenten)
– Vermögensteuer: bis zu 2,2%
– Dividendensteuer (Quellensteuer): 9% (15% für Nicht-Residenten)

Hinzu kommt noch, dass das russische Steuersystem nicht einheitlich für ganz Russland ist, sodern auf drei Ebenen existiert:

erste föderale Ebene, zweite föderale Ebene und regionale bzw. lokale Ebene.

Auf der ersten föderalen Ebene wird in ganz Russland ein einheitlicher Steuersatz
angewendet. Dies gilt beispielsweise für die Umsatzsteuer.

Die föderalen Steuern der zweiten Ebene werden zwar auch zentral durch die Bundesabgabenordnung
festgelegt, können aber von den Gemeinden um einen regionalen Teil gemindert
werden. Zu dieser Art von Steuern zählt beispielsweise die Gewinn- oder
Körperschaftssteuer.

Um auf regionaler bzw. lokaler Ebene erhobene Steuern handelt es sich zum Beispiel bei der Vermögens- und Grundsteuer.

Bei Vorliegen gewisser Kriterien kann ein Unternehmen auch unter das vereinfachte Besteuerungssystem fallen. Dieses wurde eingeführt, um die Steuerbelastung für für kleine Unternehmen sowie den Aufwand für die Besteuerung zu verringern. Für mehr Informationen über Steuern in Russland und das vereinfachte Besteuerungssystem, klicken Sie bitte hier.

Seit 2012 ist auch die Neuregelung der Verrechnungspreise in Russland in Kraft. Diese regelmentieren eine zusätzlich erforderliche Steuererklärung, bei Durchführung kontrollierbarerer Geschäfte (Geschäfte zwischen verbundenen Personen). Verbundene Personen zeichnen sich vor allem durch wirtschaftliche Verbundenheit aus, wobei eine gleichzeitige juristische Trennung unerheblich ist. De facto handelt es sich meist um Geschäfte zwischen Mutter- und Tochterunternehmen des gleichen Konzerns. Detaillierte Informationen zu den Neuregelungen finden Sie hier.

Für die Steuererklärung der GmbH sind meist mehr als 10 Dokumente quartalsweise abzugeben. Hinzu kommt noch der starke Formzwang der Russischen Föderation, der genaues und präzises Führen der Buchhaltung, sowie Kenntnis der schwierigen Normen voraussetzt.

Für eine professionelle Beratung zu russischen Steuererklärungen raten wir, sich an einen spezialisierten Buchhaltungs- und Steuerdienstleister zu wenden, der die Bedürfnisse und Anforderungen internationaler Unternehmen in Russland kennt.

Übersicht über die Steuererklärungen der russischen GmbH

Steuererklärungen fuer russische GmbH
Steuererklärungen fuer russische GmbH

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