AHK-News zum Russlandgeschäft am 6. November 2018

AHK-News zum Russlandgeschäft am 6. November 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.


Bundeskanzlerin in Kiew: Russland-Sanktionen bleiben

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat während ihres Besuches der Ukraine ihre Unterstützung zugesagt und sich für die Beibehaltung der Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Deutschland werde sich im Dezember auf EU-Ebene dafür einsetzen. Die Vorgaben der Minsker Vereinbarungen habe Russland „nicht erfüllt“, sagte sie nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Überdies forderte Merkel den vollständigen Zugang der geplanten UN-Blauhelmmission auch zu den von Separatisten kontrollierten Gebieten. Zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2 erklärte sie: “Wir wissen, dass die Ukraine dieses Projekt ablehnt. Ich stehe diesem Projekt weniger kritisch gegenüber und plädiere dafür, dass es für die Ukraine Garantien geben sollte, damit die Ukraine ihre Transitrolle behält.“ Gestern forderte die Bundeskanzlerin zudem, dass ein Terminal für Flüssigerdgas-Importe in Deutschland schneller gebaut werden solle als bisher geplant. Es sei wichtig, die Versorgung Deutschlands und Europas mit Energie breiter aufzustellen, sagte Merkel bei Regierungsberatungen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki. Deutschland und Polen hätten das gemeinsame Ziel, dass die Ukraine weiterhin Transitland für russisches Gas bleibt, so Merkel.

QuellenSPIEGELOWCUNN(UA), Russland.CapitalZfK, MDR


Ukraine beginnt Plan B zu Nord Stream 2

Das ukrainische Energieunternehmen Naftogaz hat laut seinem Chef Juri Witrenko mit der Umsetzung von „Plan B“ im Zusammenhang mit dem Bau von Nord Stream 2 begonnen. Es sei wahrscheinlich, dass trotz Kiews Bemühungen, das Pipelineprojekt zu unterbinden, Nord Stream 2 umgesetzt werde. Es bestehe die Gefahr, dass der Gastransit durch die Ukraine aufhören könne. Man versuche nun, die finanziellen Verluste auszugleichen und habe bereits ein neues Schiedsverfahren eingeleitet, bei dem Naftogaz über 12 Mrd. Dollar von Gazprom fordere. 10 Mrd. davon als Ausgleich für entgangene Gewinne, sollte es nach 2019 keinen Transit durch das Territorium der Ukraine mehr geben. „Plan A“ sehe die Beibehaltung des Transits vor, sagte ein Naftogaz-Sprecher.

QuellenVedomosti(RU), Gazeta.ru(RU)


Putin zweifelt an HGV-Strecke Moskau-Nischni Nowgorod

Präsident Wladimir Putin hat Medienberichten zufolge Zweifel an der Notwendigkeit des Baus eine Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke von Moskau nach Nischni Nowgorod geäußert. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts, an dem auch ein deutsches Konsortium interessiert ist, solle noch einmal überprüft werden. Nach neuer Schätzung werden für das Projekt 621 Mrd. Rubel (8,3 Mrd. Euro) benötigt. In den kommenden Jahren hat der Staat vor, nicht nur dieses Projekt, sondern auch den Umbau der Straße M7 sowie den Bau einer Mautstraße als Teil des künftigen Verkehrskorridors Europa-Westchina mit zu finanzieren. Die in diesen drei Projekten prognostizierten Passagier- und Güteraufkommen müssen daraufhin analysiert werden, ob sie sich tatsächlich gegenseitig ergänzen. Bis spätestens Jahresende, soll eine Entscheidung getroffen werden. Rund ein Dutzend deutsche Unternehmen haben sich unter dem Dach der AHK zusammengeschlossen, um in Russland-Hochgeschwindigkeitsstrecken zu realisieren.

QuellenVedomostiRBC(RU)