AHK-News zum Russlandgeschäft am 2. November 2018

AHK-News zum Russlandgeschäft am 2. November 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.


Russland verhängt Sanktionen gegen Ukraine

Die russische Regierung hat Wirtschaftssanktionen gegen 322 Personen der ukrainischen Elite und 68 Firmen verhängt. Auf der Liste sind unter anderem die größten Exporteure der Ukraine: Chemie-, Bergbau-, Metallurgie- und Pharmaunternehmen sowie Agrarholdings. Unter den Personen auf der russischen Sperrliste finden sich mehrere Mitglieder der ukrainischen Regierung: Innenminister Arsen Awakow, Verteidigungsminister Stepan Poltorak, Bildungsministerin Lilija Grinewitsch, die stellvertretende Regierungschefin Iwanna Klympusch-Zynzadse und Parlamentschef Andrij Parubij. Der ehemalige Regierungschef der Ukraine, Arsenij Jazenjuk, und die Ex-Ministerpräsidentin Julija Timoschenko, die als aussichtsreiche Kandidatin für die Präsidentschaftswahl im März 2019 gilt, sind ebenfalls betroffen. Auch gegen Alexej Poroschenko, Sohn des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, verhängte Russland die Strafmaßnahme. Falls die Einzelpersonen Vermögen in Russland besitzen, wird dieses Vermögen eingefroren. Der Staatschef selbst, Ministerpräsident Wolodymyr Hrojsman und Außenminister Pawel Klimkin sind dagegen von den Sanktionen ausgenommen. Als Grund nannte Russlands Präsident Wladimir Putin unfreundliche Maßnahmen der Ukraine. Die Ankündigung fiel mit dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Kiew zusammen. / Government.ru(RU), Vedomosti(RU), TheBell(RU), Government(EN), Bloomberg(EN), ZEITSWRLogirus(RU)


Russland erreicht Platz 31 im Doing Business-Rating

Im aktuellen Doing Business-Rating der Weltbank ist Russland um weitere 4 Plätze aufgestiegen und erreicht nun Platz 31 von 190. Das Land liegt damit vor Frankreich und Italien und nur knapp hinter Spanien. Den größten Fortschritt im Standortranking gegenüber dem Vorjahr erreichte Russland in der Kategorie „Erhalt von Baugenehmigungen“. Hier ging es 64 Plätze nach vorne von 115 auf nun Rang 48. Am besten ist Russland in den Kategorien: Registrierung von Eigentum und Elektrizitätsanschluss (je 12) sowie Vertragsumsetzung (18). Weniger gut steht das Land weiter im grenzüberschreitenden Handel da (99; Vorjahr: 100). Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin zeigte sich zufrieden mit den diesjährigen Ergebnissen, obwohl man das Ziel verfehlte, das Präsident Putin vor Jahren ausgegeben hatte: bis 2018 in die Top-20 zu gelangen. Viele aktuelle Reformen seien jedoch noch nicht berücksichtigt worden. Der Kreml begrüße die weitere Verbesserung, verwies aber auf das aggressive äußere Umfeld. Die illegalen Einschränkungen gegen Russland verhinderten einen weiteren Aufstieg. Deutschland erreichte im Doing Business-Ranking den 24. Platz und fiel damit um 4 Plätze. Auf den ersten Plätzen lagen wie im Vorjahr Neuseeland, Singapur und Dänemark. / Doing Business Russia(EN), Doing Business Ranking(EN), PDF(EN), Moscow Times(EN), TheBell(RU), Vedomosti(RU), RG(RU), Handelsblatt


US-Sanktionen: Vorsichtiger Sparkurs gefährdet Wachstum

Analysten zufolge schafft sich Russland unter den zuletzt wieder hohen Ölpreisen einen Puffer gegen externe Risiken und Gefahren wie etwa neue US-Sanktionen. Für Mehreinnahmen sorgen neben dem Auffüllen des Nationalen Wohlfahrtsfonds zudem neue Steuern für die Ölindustrie, die Mehrwertsteuererhöhung und die unpopuläre Rentenreform für Mehreinnahmen. Das Finanzministerium schätzt, dass der Fonds so und durch weitere Änderungen bis 2021 auf 14,2 Bio. Rubel (189 Mrd. Euro) erhöht werden kann – auf 12% des BIP. Die Experten sehen in der vorsichtigen Spar-Strategie jedoch eine Gefahr für das Wachstum und die Entwicklung des Landes. / Moscow Times(EN), Reuters(EN)