Seidenstraße: China investiert 60 Milliarden Dollar in Afrika

Seidenstraße: China investiert 60 Milliarden Dollar in Afrika

Im Zuge des zweitägigen China-Afrika-Forums in Peking hat Präsident Xi Jinping neue Investitionen im Umfang von 60 Milliarden Dollar versprochen. Mehr als 40 Staatschefs aus Afrika und Tausende Geschäftsleute haben an der Konferenz teilgenommen.

China will Geld in den afrikanischen Kontinent pumpen: 20 Milliarden Dollar sind als zinsgünstige Kredite vorgesehen, 20 Milliarden als Darlehen ohne vergünstigte Zinsen, 15 Milliarden für zwei Fonds und mindestens 10 Milliarden für Investitionen chinesischer Unternehmen. Damit will die Volksrepublik ihre Kooperation mit Afrika verstärken.

Das “Forum für China–Afrika Kooperation” (FOCAC) besteht bereits seit 2010. Damals war es eine Konferenz zwischen China und allen afrikanischen Staaten auf Ministerebene. Seit 2015 nehmen auch Staatschefs der beteiligten Länder teil.

Nur ein Land war nicht anwesend: Swasiland, das kürzlich in “Königreich von eSwatini” umgetauft wurde, unterhält diplomatische Beziehungen zu Taiwan und ist daher von China ausgeschlossen worden.

Bereits auf dem FOCAC-Gipfel 2017 hatte Xi den afrikanischen Staaten rund 60 Milliarden Dollar versprochen. Dieses Versprechen löst der chinesische Präsident nun ein. Doch das ist nicht alles. Zusätzlich soll den ärmsten Ländern bis Ende 2018 ein Schuldenerlass für unbezahlte Kredite gewährt werden. Um wieviel Geld es sich dabei handelt, verriet Xi jedoch nicht.

Das Milliarden-Investment soll unter anderem die Infrastruktur in Afrika verbessern. Im Zuge der “Neuen Seidenstraße” plant die Regierung in Peking neue Handelsrouten von Afrika über Asien bis Westeuropa. Darüber hinaus sollen Industrie und Bildung auf dem afrikanischen Kontinent gefördert werden.

Zwischen 2000 und 2016 flossen dank chinesischer Kredite rund 74 Milliarden Dollar in Afrikas Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahnen und Häfen. Dies geht aus einem Bericht der “Johns Hopkins School of Advanced International Studies” hervor.

Xi weist Vorwurf des „Neokolonialismus“ von sich

Häufig ist Peking dem Vorwurf ausgesetzt, „Neokolonialismus“ zu betreiben und arme Länder in die Schuldenfalle zu drängen. Nach Angaben der US-Denkfabrik “Center for Global Development” seien acht Staaten einem hohen Risiko ausgesetzt, darunter Pakistan, Dschibuti und Sri Lanka.

Präsident Xi erklärte auf dem Gipfel in Peking, dass China sich nicht in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Staaten einmischen wolle. Zudem wolle man keine politischen Gewinne aus den Investitionen ziehen. Rückendeckung erhielt Xi unter anderem vom südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa, der die chinesischen Bemühungen lobte.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: photocosmos1 / Shutterstock.com