Aufbauplan beziffert, Devisenkontrollen gelockert: Wirtschaftsnews des Tages

Aufbauplan beziffert, Devisenkontrollen gelockert, Yandex und Sberbank vor Trennung

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

Aufbauplan beziffert

Am Dienstag hat Premierminister Michail Mischustin Präsident Wladimir Putin den Regierungsplan für den „Wiederaufbau“ der russischen Wirtschaft­­ nach der Corona-Krise vorgestellt. Der Entwurf sieht laut Medienberichten bis Ende 2021 Ausgaben von insgesamt 7,24 Bio. Rubel (94 Mrd. Euro) vor, von denen 65 Mrd. Euro der Staatshaushalt trägt. Die größten Posten sind Infrastrukturprojekte (29 Mrd. Euro), Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen (17 Mrd. Euro) und die Stützung des Exports und der Importsubstitution (15 Mrd. Euro). Wie die Wirtschaftszeitung „Vedomosti“ erläutert, will die Regierung die Importsubstitution vor allem durch staatliche Beschaffungen z. B. von Maschinen und Ausrüstung vorantreiben. Die hohen Ausgaben in diesem Bereich würden sich dadurch ergeben, dass für später geplante Anschaffungen in die kommenden beiden Jahre vorgezogen werden.

Quellen:  Forbes (RU), Vedomosti (RU)

Devisenkontrollen werden gelockert

Die Regierung möchte das russische Devisenrecht liberalisieren. Dies sehe der Wiederaufbauplan für die Wirtschaft nach der Corona-Krise (s.o.) vor, berichtet das Medienportal „RBC“. Die wichtigste Maßnahme sei, dass künftig nicht alle Devisenoperationen lückenlos überwacht werden sollen, sondern nur eine selektive Prüfung „zweifelhafter“ Operationen stattfinden soll. Unter den einzelnen Maßnahmen finden sich auch Erleichterungen für den Außenhandel, wie das Aussetzen der Geldstrafen für die Nicht-Rückführung von Deviseneinnahmen aus Außenhandelsverträgen bis Mitte 2021. Quelle: RBC (RU)

Yandex und Sberbank vor Trennung

Wie russische Medien berichten, steht die Trennung von Yandex und der Sberbank unmittelbar bevor. Der russische Internet-Konzern und die größte Bank des Landes wollen ihre Beteiligungen an zwei Joint Ventures entflechten: Die Sberbank übernimmt die Yandex-Anteile (25%) am Internetbezahldienst Yandex.Money, Yandex wiederum erwirbt die 45% der Sberbank an der Handelsplattform Yandex.Market. Zur Finanzierung werde Yandex bis zu 5% seiner Aktien verkaufen. Die Kaufsummen für die Anteile werden nicht genannt. Grund für die Trennung sei u. a., dass die Sberbank Internetprojekte mit dem größten russischen Yandex-Konkurrenten, der Mail.ru Group, vorantreibe. Quellen: Handelsblatt (DE), Vedomosti (RU)

Titelbild
Titelbild: Premierminister Michail Mischustin. Quelle: kremlin.ru
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