Wladimir Putin eröffnet Auto-Brücke zur Krim

Putin eröffnet Brücke zwischen Krim und Russland

Nach zweijährigen Bauarbeiten eröffnet Russlands Präsident Wladimir Putin die Verbindungsbrücke zwischen der Halbinsel Krim und dem russischen Festland. Die 19 Kilometer lange Strecke wird am 16. Mai für Autos freigegeben. Eine parallel verlaufende Zugstrecke soll 2019 eingeweiht werden. Dies berichtet die Zeitung Wedomosti.

238.000 Tonnen Eisen für rund 3,1 Milliarden Euro: Die Brücke über die Straße von Kertsch zählt zu den teuersten Bauprojekten der russischen Geschichte. Täglich sollen bis zu 40.000 Autos zwischen der russischen Halbinsel Taman und dem beliebten Urlaubsziel Krim passieren. Den Bauauftrag erhielt das Unternehmen Stroigasmontasch des von den US-Sanktionen betroffenen Oligarchen Arkadi Rotenberg, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten.

Putin bedankte sich bei den Bauarbeitern und Ingenieuren. „Das hier ist der erste Teil, aber wahrscheinlich auch der wichtigste“, sagte er. Die Brücke nannte er ein „Symbol unserer Einheit und Freiheit“. Anwesend waren neben Putin auch Transportminister Alexander Sokolow und Wenjamin Kondratjew, Gouverneur der südrussischen Region Krasnodar.

Westen äußert Kritik an Krim-Brücke

In den USA stößt die Eröffnung der Verbindungsbrücke auf scharfe Kritik. „Die Krim ist Teil der Ukraine“, erklärte das US-Außenministerium in einer Mitteilung. „Wir erneuern hiermit unseren Standpunkt, uns der Souveränität der Ukraine verpflichtet zu fühlen.“ Laut Washington versuche Russland mit dem Bauprojekt, die Halbinsel für sich zu vereinnahmen.

Auch die Europäische Union protestiert gegen die neue Brücke. „Die Konstruktion der Brücke zielt darauf ab, die illegal annektierte Halbinsel weiter zwangsweise mit Russland zu verschmelzen“, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.

Die ukrainische Regierung bezeichnet das Bauprojekt als Verstoß gegen das Völkerrecht. „Die russischen Besatzer (…) treten weiter das Völkerrecht mit Füßen“, so Ministerpräsident Wolodimir Groisman. Dafür müsse Moskau einen „hohen Preis“ bezahlen.

Zweijährige Bauarbeiten

Im Februar 2016 hat das russische Bauministerium das Projekt genehmigt. Die Kosten werden auf rund 228 Milliarden Rubel geschätzt. Zuvor war die Halbinsel nur per Fähre oder Flugzeug erreichbar. Nun kann die Strecke innerhalb von 15 Minuten zurückgelegt werden. Laut Experten galt das Projekt aufgrund einer komplexen Geologie und Erdbebengefahr als anspruchsvoll.

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[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: kremlin.ru