So will Russland die Wirtschaft vor Sanktionen schützen
Das russische Finanzministerium will einen Masterplan verabschieden, um die heimische Wirtschaft vor negativen Auswirkungen ausländischer Sanktionen zu schützen. Ein entsprechendes Dokument sei Anfang Juli von Finanzminister Anton Siluanow genehmigt worden, berichtet die Zeitung Kommersant.
Eine Arbeitsgruppe soll unter Einbeziehung der Ministerien für Finanzen, Wirtschaft und Handel über geeignete Maßnahmen diskutieren. Geplant ist unter anderem eine Reduzierung von Dollar-Transaktionen im internationalen Handel. Geschäfte mit russischer Beteiligung sollen in Zukunft bevorzugt in der Landeswährung abgewickelt werden. Zwischen März und Mai 2018 hatte Russland einen Großteil seiner US-Staatsanleihen abgestoßen, was Experten als deutlichen Strategiewechsel bewerten.
Ein weiterer Themenblock im Masterplan sieht vor, sanktionierten Unternehmen den Zugang zum heimischen Finanzmarkt zu erleichtern. Darüber hinaus will das Finanzministerium gegen „unlauteren Wettbewerb“ aus dem Ausland vorgehen, darunter fallen unter anderem Maßnahmen wie Importbeschränkungen und Strafzölle. Außerdem sollen künftig weniger Informationen über Unternehmen, die von Sanktionsrisiken betroffen sind, veröffentlicht werden. Dies betrifft unter anderem die Ausführung von Staatsaufträgen.
Bereits im Dezember 2017 hatte die russische Regierung eine Liste von Unternehmen erstellt, die ihre Kunden nicht mehr offenlegen müssen. Dazu zählen Staatsunternehmen wie Gazprom und Rosneft, aber auch Privatunternehmen und Banken. Zudem plant die Regierung die Errichtung sogenannter Sonderverwaltungszonen im Fernen Osten und in der Region Kaliningrad als Alternative zu Offshore-Finanzplätzen im Ausland.
Quelle: kremlin.ru[/su_spoiler]