BASF gibt bekannt – Wintershall und DEA fusionieren

BASF gibt bekannt – Wintershall und DEA fusionieren

Wintershall fusioniert nach langen Verhandlungen mit dem Hamburger Ölunternehmen DEA. Dies gab der Wintershall-Mutterkonzern BASF am späten Donnerstagabend bekannt. Der neue Öl- und Gaskonzern hat vor allem in Russland eine starke Präsenz.

Die geplante Fusion von Wintershall mit dem Konkurrenzunternehmen DEA ist besiegelt. Der Chemiekonzern BASF hat sich mit dem DEA-Eigentümer – der Investorengruppe LetterOne – auf einen Zusammenschluss der Gas- und Ölgeschäfte geeinigt. Dies teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Hinter LetterOne steht der russische Oligarch Michail Friedman. Der Milliardär hatte das deutsche Unternehmen im Jahr 2013 unter dem Namen RWE DEA erworben.

Laut Vereinbarung wird BASF zunächst 67% der Stammaktien an Wintershall DEA halten, Letter One 33%. Mittelfristig sei ein Börsengang geplant, berichtet das Handelsblatt.

Gasexploration in Russland

Im Vergleich zu internationalen Energiekonzernen wie Exxon, BP oder Shell gilt das neue Unternehmen Wintershall DEA als Nischenspieler. Doch vor allem in Schlüsselmärkten wie Russland zeigt der Konzern eine starke Präsenz. „Mit Wintershall Dea wird das führende unabhängige europäische Explorations- und Produktions-Unternehmen mit internationalen Aktivitäten in Kernregionen entstehen“, sagte BASF-Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel.

Wintershall und Dea hatten ihre Fusionspläne bereits Ende 2017 bekanntgegeben, doch zunächst wurden monatelang Konditionen ausgehandelt. Die Transaktion soll im 1. Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. Diverse Behörden müssen dem Deal noch zustimmen, darunter die Bundesnetzagentur. Bis dahin sollen die Unternehmen unabhängig weitergeführt werden.

Vorstandsvorsitzender und CEO der neuen Gesellschaft wird der bisherige Wintershall-Chef Mario Mehren. Die bisherige DEA-Chefin Maria Moraeus Hanssen wird stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Chief Operating Officer.

Beteiligung an Nord Stream

Die Aufteilung der Stammanteile entspricht dem Wert der jeweiligen Produktion und Exploration. Da Wintershall unter anderem durch die Beteiligung an der Ostseepipeline Nord Stream ein umfangreiches Gasgeschäft einbringt, erhält BASF zusätzliche Vorzugsanteile.

Wintershall ist auch am Bau der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt. „Je mehr Erdgasquellen es gibt, die an den europäischen Binnenmarkt anlanden, desto höher ist die Versorgungssicherheit“, erklärte Russlandchef Torsten Murin im Ostexperte.de-Interview.

Das Hamburger Unternehmen DEA ist vor allem in der Ölförderung in Norwegen, Ägypten, Marokko und Mexiko tätig. Bis 2021 wollen die beiden Partner ihre Öl- und Gasförderung um rund 30% erhöhen.