Siemens-Präsident Liberow: “Wollen in Lokalisierung investieren”

Siemens-Präsident Liberow: “Wollen in Lokalisierung investieren”

In einem Interview mit dem Nachrichtenportal Inc.Russia spricht der Präsident von Siemens in Russland, Alexander Liberow, über die Digitalisierungsstrategie des deutschen Konzerns. Zu den drei Schlüsselbereichen auf dem russischen Markt gehören Big Data, Smart Networks und Digital Twins. Seit zwei Jahren kooperiert Siemens mit dem Fahrzeughersteller KAMAZ zur Einführung digitaler Technologien im Produktionsprozess, gemeinsam mit der Eisenbahngesellschaft RZD führt Siemens in einem Zugdepot im Moskauer Gebiet digitale Wartungen der Eisenbahnmodelle Sapsan und Lastotschka durch. Potential für weitere Kooperationen, etwa bei Digital Twins, sieht Liberow unter anderem in der Energie-, Chemie- und Nahrungsmittelindustrie.

Derzeit führe der Konzern Verhandlungen mit Firmen wie Gazprom, Sibur und Lukoil. Eine große Schwierigkeit sei, dass Kunden zwar wüssten, dass sie digitalisieren müssten – aber was genau und auf welche Weise, sei häufig nicht klar. Deshalb sei es wichtig, dass Siemens seine Kunden beim vollständigen Digitalisierungsprozess begleitet und unterstützt. Auch intern habe Siemens eine umfassende Modernisierung durchgeführt, unter anderem bei der Koordinierung von Geschäftsreisen und beim Recruitment-Verfahren.

Trotz der Affäre um die sanktionswidrige Lieferung von Siemens-Gasturbinen auf die Halbinsel Krim halte der Konzern an Russland fest. Man dürfe nicht den gesamten Markt für den Vertragsbruch eines einzelnen Kunden verantwortlich machen. “Wir wollen weiterhin in Russland arbeiten, wir wollen in die Lokalisierung großer Gasturbinen investieren”, so Liberow.

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: Juergen Wallstabe / Shutterstock.com
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