Moskau-Schukowski eröffnet für innerrussische Flüge

Flughafen Moskau-Schukowski startet Flüge innerhalb Russlands

2016 eröffnete die russische Hauptstadt Moskau auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes Ramenskoje ihren vierten internationalen Flughafen: “Schukowski International Airport”. Bislang wurden dort mit einer Ausnahme nur Flüge ins Ausland abgefertigt. Das soll sich laut der Wirtschaftszeitung Wedomosti ab März 2018 ändern. 

Vor zwei Jahren lobte Premierminister Dmitri Medwedew die Eröffnung von Schukowski (ZIA) als wichtige Errungenschaft für Moskau. Der Flughafen verfügt mit 5,5 Kilometern über die angeblich längste Landebahn Europas. Präsident Putin hatte 2011 den Umbau des ehemaligen Militärflughafens in eine zivile Anlage angeregt, um die bestehenden drei Hauptstadtflughäfen zu entlasten. Laut Russian Aviation Insider gilt Moskau-Scheremetjewo mit 40 Mio. Passagieren im Jahr 2017 als größter Flughafen Russlands. Darauf folgen der Flughafen Moskau-Domodedowo (30,7 Mio.), der für die nächsten Jahren einen massiven Ausbau angekündigt hat, sowie Moskau-Wnukowo (18,1 Mio.) im Südwesten der Hauptstadt.

Air Kyrgyzstan ist die erste Fluggesellschaft gewesen, die im Juni 2016 ihren Betrieb in Schukowski eröffnete. Seither wurde der neue Airport hauptsächlich für den internationalen Flugverkehr genutzt. Kirill Skuratow, Vize-Generaldirektor der drittgrößten russischen Fluggesellschaft Ural Airlines, will auch nationale Flüge anbieten. Ab März 2018 sollen täglich Flüge zu den beliebten Ferienorten Sotschi und Simferopol (Krim) abgefertigt werden.

Flughafen in Ramenskoje

Der 50 Kilometer südöstlich von Moskau gelegene Flughafen Schukowski hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Moskauer Flughäfen. Laut Regierung wird er offiziell nicht Moskau, sondern der Kleinstadt Ramenskoje zugeordnet. Damit muss er sich nicht an Abfertigungsquoten halten, die in der Hauptstadt gelten. Das macht den Standort vor allem für den internationalen Flugverkehr interessant. Derzeit werden unter anderem Flüge nach Bischkek, Osch, Tel Aviv, Baku, Istanbul, Antalya, Tiflis und Djerba angeboten.

Zwischen November und Dezember 2016 verkehrten ab Schukowski auch Flüge in die russische Stadt Kasan, die von der Airline UVT Aero abgefertigt wurden. Doch nachdem die Luftfahrtbehörde Rosawiazija ihre Subventionen für die Strecke eingestellt hatte, wurde die Route Schukowski-Kasan umgehend eingestellt. Damit ist Ural Airlines die erste Fluggesellschaft, die langfristig innerrussische Flüge anbieten will. Darüber hinaus plant die Airline, die Flugfrequenz nach Tel Aviv von drei auf sieben Flüge pro Woche aufzustocken. Auch Flüge nach Rom und Tiflis könnten aufgestockt werden, erklärte der Vize-Generaldirektor.

Schukowski bisher enttäuschend

2017 fertigte Schukowski rund 600.000 Passagiere ab, erklärte ein Vertreter des staatlichen Technologiekonzerns Rostec, der zu den Miteigentümern des Flughafens gehört. Diese Anzahl lag deutlich unter den Erwartungen: 2017 hätte der Flughafen eigentlich bis zu 2,8 Millionen Menschen bedienen sollen. Doch viele Flughäfen im Ausland hätten den regionalen Status von Schukowski nicht anerkennen wollen, so der Rostec-Vertreter. Er hoffe auf eine zeitnahe Veränderung der Lage. 2018 könnte die Anzahl der Passagiere auf 2,5 Millionen ansteigen. Die maximale Auslastung liege laut Wedomosti bei vier Millionen Passagieren.

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