AHK Russland kritisiert Sanktionsverlängerung

AHK: “Sanktionen sind das Ende von Politik”

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) hat die Entscheidung Brüssels zur Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland deutlich kritisiert.

Der Präsident der AHK Moskau, Rainer Seele, hat die Verlängerung der Sanktionen scharf kritisiert: „Eine weitere Fortsetzung der gegenseitigen Beschränkungen erschwert die dringend gebotene Wiederannäherung zwischen Russland und Europa“, sagte er einer Mitteilung der Unternehmensvertretung zufolge.

„Sanktionen sind das Ende von Politik. Wir wollen und brauchen Dialog. Das ist im Interesse Deutschlands und der EU. Aber sicher auch im Interesse der russischen Wirtschaft.“

In der Erklärung fordert Seele Russland und die Ukraine zu „größeren Anstrengungen zur Umsetzung des Minsker Friedensabkommens vom Februar 2015“ auf.

Sanktionen werden um sechs Monate verlängert

Heute war bekannt geworden, dass die EU-Botschafter der Mitgliedsländer sich über eine Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate bis 31. Januar 2017 geeinigt hatten. Die offizielle Zustimmung der zuständigen Minister im EU-Rat am Freitag gilt damit als sicher.

Unternehmen zweifeln an Sinnhaftigkeit der Sanktionen

In einer Umfrage unter den 800 Mitgliedern der AHK äußern 80 Prozent Zweifel am politischen Erfolg der Sanktionen. Zwei Drittel der befragten Unternehmen spüren negative Folgen, jedes zweite Unternehmen ist von den Finanzmarktsanktionen betroffen.

Der deutsch-russische Außenhandel ist vom Spitzenwert von 80,5 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf etwas über 51 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gesunken. Ein Minus von rund 36 Prozent.

[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle: Foto von Simon Schütt

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