Tagesübersicht Russlandgeschäft: 22.06.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Mittwoch, den 22. Juni 2016. Das sind heute unsere Themen für Sie:


Überfall Deutschlands auf Sowjetunion jährt sich heute

Beginnen wir heute mit etwas, das nichts mit Wirtschaft zu tun hat, aber sehr viel mit der deutsch-russischen Beziehung:

Heute vor 75 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel Nazi-Deutschland die Sowjetunion und brachte unsägliches Leid über die Menschen dort.

Der deutsche Bundespräsident Gauck betonte: “Kein Land hat im Zweiten Weltkrieg so große Opfer gebracht wie die Sowjetunion: Fast 27 Millionen Menschen verloren ihr Leben.“ Er erinnerte auch an die sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland, deren grauenhaftes Schicksal bis heute noch weitgehend unbeachtet geblieben sei. “Der Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion mahnt uns, die Bedeutung des Friedens erneut ins Bewusstsein zu rufen: Frieden ist nicht selbstverständlich.“

Auch der Bundestag erinnert heute an den Überfall, die sogenannte “Operation Barbarossa”. Zum Auftakt einer einstündigen Debatte spricht Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Parallel dazu wird mit zahlreichen anderen Veranstaltungen des Angriffs am 22. Juni 1941 gedacht.

In Moskau wird Russlands Präsident Wladimir Putin einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten niederlegen.


Chinesische Importe russischen Öls auf Rekordhoch

China hat die Importe russischen Öls auf 5,2 Millionen Tonnen im Mai erhöht – etwa 1,24 Millionen Barrel am Tag, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters gestern. Das ist ein Rekord.

Im Jahresvergleich stiegen Chinas Ölimporte im Mai um 33,7 Prozent, gab die chinesische Zollverwaltung laut Reuters an.

Auch Chinas Ölimporte aus anderen Ländern stiegen. So nahmen auch die Importe aus Saudi-Arabien (+33,6 Prozent im Jahresvergleich) und Iran (+19,5 Prozent) deutlich zu. China überholte Deutschland 2015 als größter Importeur russischen Öls, hatte die russische Zeitung Vedomosti im März berichtet.


Wirtschaftssanktionen gegen Russland werden verlängert

Gestern haben sich die EU-Botschafter Medienberichten zufolge darauf geeinigt, die EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland um sechs Monate zu verlängern. Offiziell soll das am Freitag bestätigt werden. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel auf Ostexperte.de.

Diese Entscheidung war erwartet worden, obwohl viele – gerade auch in der Wirtschaft – auf ein anderes Ergebnis gehofft hatten.

Die AHK Russland kritisierte die Entscheidung deutlich.


Wirtschaftsminister Gabriel reist nächste Woche nach Moskau

Die Sanktionen sind zwar verlängert, aber der Dialog reißt nicht ab. Der deutsche Wirtschaftsminister reist deswegen ab. Nach Moskau soll Sigmar Gabriel Anfang nächster Woche fliegen, um sich dort mit dem russischen Präsidenten zu treffen. Dabei soll es vor allem um die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen gehen, heißt es Medienberichten zufolge.

Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, hat die geplante Reise mittlerweile bestätigt.

Mehr dazu erfahren Sie hier.


IKEA will zwei Milliarden Dollar in die Entwicklung von Einkaufszentren in Russland investieren

Der größte Betreiber von Einkaufszentren in Russland, das Unternehmen “IKEA Centers Russia”, will mindestens 2,1 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung und Modernisierung ihres Netzes von 14 Einkaufszentren im Land investieren. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ).

Die IKEA Centers Group hat bereits mehr als 50 Einkaufszentren unter anderem in Europa, Russland und China errichtet – mit dem schwedischen Einrichtungskonzern IKEA als Hauptmieter. In Russland sind sie als “MEGA”-Malls bekannt. Die Leerstandsquote des Portfolios betrage dort nur rund 1,4 Prozent. Die MEGA-Zentren beinhalten nach Angaben des Unternehmens durchschnittlich 200 Geschäfte und ziehen jährlich 275 Millionen Besucher an.

“Mehr Einzelhändler wollen mehr Platz, um ihre Produkte auszustellen”, sagte Olga Schewtsowa, Head of Sales and Commercial Development von IKEA Centers Russia, dem WSJ.

IKEA Centers habe langfristige Pläne, in den nächsten 10 Jahren mehr Malls weiter östlich in Russland zu entwickeln. Momentan liege der Fokus aber auf einer moderaten Expansion der bestehenden Räumlichkeiten. Zwei Malls in Moskau sollen neu entwickelt werden. Dabei soll der vermietbare Platz jeweils um 15 bis 20 Prozent erhöht werden. Der neue Raum soll sich an Mieter aus dem Mode-, Spielzeug-, Elektronik-, Unterhaltungs- und Food-Bereich richten.