Volkswagen will 500 Millionen Euro in Russland investieren

Der deutsche Autobauer Volkswagen will weitere 500 Millionen Euro in Russland investieren. Dies erklärte Marcus Osegowitsch, Generaldirektor der russischen VW-Tochter, im Gespräch mit der russischen Wirtschaftszeitung Wedomosti. Bis dato hat Volkswagen bereits 1,85 Milliarden Euro in den russischen Markt investiert.

Nach Angaben von Osegowitsch erwägt Volkswagen offenbar die Verdopplung der Produktionskapazität im Motorenwerk in der russischen Stadt Kaluga rund 170 Kilometer südwestlich von Moskau. Derzeit liegt die Kapazität bei rund 150.000 Motoren pro Jahr. Der deutsche Autobauer hatte ursprünglich rund 250 Millionen Euro in die Fabrik investiert.

Im Jahr 2017 konnte VW seine Kapazität mit 103.000 produzierten Motoren nicht ausschöpfen. Dies lag vor allem an der Krise auf dem russischen Automobilmarkt zwischen 2013 und 2016. Inzwischen befindet sich Russlands Automarkt wieder auf dem Wachstumskurs.

VW plant Export von Motoren ins Ausland

Die Wolfsburger haben offenbar ihre Schlüsse aus der schwierigen Situation in Russland gezogen. Laut Osegowitsch sei bis Ende 2018 der Export von 50.000 Motoren geplant. Dadurch soll eine hohe Produktion im Standort Kaluga sichergestellt werden. Man habe bereits 38.000 Motoren in sechs VW-Fabriken rund um die Welt aus Russland exportiert, so der VW-Generaldirektor. Dabei soll es sich um Motoren mit dem europäischen Umweltstandard Euro 5 handeln.

Die Entscheidung für eine Kapazitätserhöhung ist noch nicht getroffen. Aktuell erarbeiten das Wirtschaftsministerium und das Handelsministerium ein neues Investitionsregime für den Automobilsektor. Dies sei einer der Faktoren, die VW in Betracht ziehen werde, so Osegowitsch. Die russische Regierung plant eine stärkere Lokalisierung der Industrie in Russland. Im Gegenzug erhalten Firmen, die in Russland investieren wollen, spezielle Vergünstigungen und Vorteile.