Thyssenkrupp erhält Milliardenauftrag in Ungarn
Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp soll eine Chemiefabrik in Ungarn errichten. Entsprechende Verträge über das Engineering, die Beschaffung und den Bau seien am Mittwoch in Budapest unterzeichnet worden, berichtet der WDR.
Der ungarische Mineralölkonzern MOL vergibt einen Großauftrag im Umfang von 1,2 Milliarden Euro an Thyssenkrupp. Der geplante Chemiekomplex soll im Jahr 2021 fertiggestellt werden.
Auftragnehmer ist die Anlagensparte Industrial Solutions. Der Geschäftsbereich baut unter anderem Systeme für U-Boote und Schiffe sowie Großanlagen. Es sind gute Nachrichten für Thyssenkrupp: Der Konzern klagte seit Jahren über fehlende Aufträge im Anlagenbau.
Mit der neuen Anlage will MOL neue Wertschöpfungsketten im Bereich der Petrochemie erschließen. Geplant ist eine Produktion von 200.000 Tonnen Polyether-Polyol pro Jahr. Der Ausgangsstoff kommt vor allem bei Produkten in der Automobil-, Bau-, Verpackungs- und Möbelindustrie zum Einsatz.
„Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sind stolz, unsere jahrzehntelangen Erfahrungen im Chemieanlagenbau und bei der Abwicklung solcher Großprojekte einbringen zu können“, so Thyssenkrupp in einer offiziellen Erklärung.
Die Fabrik entsteht auf einer Fläche von 550.000 Quadratmetern in der Stadt Tiszaújváros im Norden von Ungarn.