Tagesübersicht Russlandgeschäft: 23.06.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Donnerstag, den 23. Juni 2016. Heute ist er nun also da, der “Schicksalstag Europas”. Großbritannien stimmt über einen EU-Austritt ab. Das sind unsere Themen für das Russlandgeschäft:


Mercer-Ranking zu Lebenskosten für Expats: Moskau nun auf Platz 67

Die beiden russischen Städte Moskau und St.Petersburg sind im diesjährigen „Cost of Living“ Ranking der Unternehmensberatung Mercer weiter nach unten gerutscht. Es listet die teuersten Städte der Welt für Expats auf. Moskau landet hier 2016 auf Platz 67, St. Petersburg auf Rang 152. Das ist vor allem deswegen bemerkenswert, weil Moskau 2013 noch die zweitteuerste Stadt war und Petersburg 23.

Vor allem der Rubelverfall hat nun dafür gesorgt, dass sie deutlich abgerutscht sind.

Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel bei uns. 


Russische Milchproduzenten wehren sich gegen Vorwürfe, die Milch mit Kreide oder Gips zu panschen

Die russischen Milchproduzenten stehen unter Druck, nachdem die Verbraucherschutzbehörde Rosselchosnadsor die Industrie beschuldigt hatte, der Milch billige “Zutaten” hinzuzufügen, um Kosten zu sparen. Zu den Vorwürfen gehörten etwa, dass die Milch mit Seife, Kreide oder Gips gepanscht werde. Unappetitlich.

Genauso unappetitlich finden nun die Milchhersteller die Anschuldigungen. Sie bezeichneten sie gestern als „unprofessionell und haltungslos“ und forderten eine Untersuchung. Diese Anfrage sendete Andrej Danilenko, der Chef des Verbands der russischen Milchproduzenten an den stellvertretenden Premierminister Arkady Dworkowitsch und und den Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow.

Der Verband repräsentiert rund 70 Prozent der Industrie. Man sei „außer sich über solche öffentliche Aussagen“. Sie seien nicht nur “nicht durch Untersuchungen bestätigt, sondern widersprechen auch dem gesunden Menschenverstand“, zitiert RIA Novosti Danilenko.

Die Anschuldigungen schädigten den Ruf russischer Milchprodukte und führten zu einem geringeren Konsum der hochqualitativen russischen Produkte, ergänzte er.

In einer Erklärung hatte Rosselchosnadsor behauptet, dass sowohl große als auch kleine Milchproduzenten diese Praxis verfolgten. Jedoch weigerte sich die Behörde unter Berufung auf rechtliche Bedenken, die Produzenten zu nennen.

Stattdessen listete sie auf einer Website 51 „ehrliche Produzenten“ (mit keinen oder nur wenigen Verstößen) auf. Auch Danone gehört dazu.

Ein solches Vorgehen russischer Verbraucherschutzbehörden wie Rosselchosnadsor oder Rospotrebnadsor ist nicht neu. Es ist nicht das erste Mal, dass sie russischen oder ausländischen Unternehmen große Schwierigkeiten bereiten, ohne ihnen die Möglichkeit einzuräumen, auf konkrete Vorwürfe zu reagieren oder diese zu widerlegen. Davon betroffen war im vergangenen Sommer etwa der deutsche Waschmittelhersteller Henkel und zuvor MediaMarkt.


Wirtschaftsentwicklungsministerium erwartet, dass die Investitionen 2016 um 2,7 bis 3,1 Prozent abnehmen

Russlands stellvertretender Minister für Wirtschaftsentwicklung erwartet, dass die Investitionen 2016 um 2,7 bis 3,1 Prozent abnehmen. Das sagte Alexej Wedew am Mittwoch.

In der offiziellen Vorhersage des Ministeriums war noch von einer Abnahme von 3,1 Prozent die Rede. „Wir schätzen, dass der Rückgang der Investitionsaktivitäten in verschiedenen Szenarien zwischen 3,1 Prozent und 2,7 Prozent variiert. Das ist substanziell weniger als im vergangenen Jahr“, sagte er laut TASS.

Im ersten Quartal 2016 sei Wedew zufolge die gesamten Investitionen in Russland um 4,8 Prozent gefallen.


BMW spendiert Kunden in Russland die Maut für die Autobahn M11

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von BMW hat sich der Autohersteller auch in Russland etwas ausgedacht: BMW Russland übernimmt für Besitzer von BMW-Fahrzeugen die Kosten für die Fahrt auf der mautpflichtigen M11 (führt von Moskau in Richtung St. Petersburg). Die Aktion gilt vom 1.6. bis zum 31.8. Das gab das Unternehmen gestern in einer Pressemitteilung bekannt (auf Russisch).