Russland und die Kryptowährungen

Russland und die Kryptowährungen

Kryptowährungen scheiden die Geister bereits seit einigen Jahren. Einige Menschen sind davon überzeugt, dass es sich dabei um das Geld der Zukunft handelt, während andere wiederum der Meinung sind, Bitcoins und Co. sind nur eine Blase, die jeden Moment platzen könnte. Besonders China und Russland haben sich in letzter Zeit viel mit Kryptowährungen auseinandergesetzt.

China hatte sich in den letzten Jahren zu einer Art El Dorado für Bitcoin-Miner entwickelt. Mit dafür verantwortlich waren vor allem die geringen Strompreise, da das Schürfen der digitalen Währung extrem viel Rechenkapazität benötigt. Große Serverfarmen zogen deshalb nach China. Die chinesische Regierung sprach sich jedoch gegen den extrem hohen Stromverbrauch der Farmen aus. Hinzu kam außerdem noch die Tatsache, dass der Bitcoinmarkt oftmals als äußerst spekulativ angesehen wird. Deshalb verhing China Ende letzten Jahres ein Handelsverbot für Kryptowährungen.

Bereits im November 2017 schlossen die chinesischen Krypto-Börsen. Auch das Mining selbst wurde beschränkt. Zwar weigerte sich die Notenbank einzugreifen, doch regionale Regierungen waren in der Lage, den Standort für Serverfarmen durch erhöhte Strompreise, Landnutzungsregulierungen, etc. extrem ungünstig zu machen. Bitcoin konnte sich von dem daraus resultierenden Kurseinbruch jedoch sehr schnell wieder erholen. Lange Zeit wollte auch Russland gegen Kryptowährungen vorgehen, denn die russische Regierung möchte den Markt regulieren können.

Kryptowährungen in Russland

2017 war in Russland oftmals die Rede davon, Bitcoins zu verbieten. Es waren vor allem die Anonymität und die Dezentralität des digitalen Zahlungsmittels, die der russischen Regierung sehr suspekt waren. Nun scheint die Führung des Landes jedoch eine 180-Grad-Wende vollzogen zu haben. Und Urheber dafür ist niemand anderes als Wladimir Putin selbst.

Bereits im Juni 2017 traf sich Putin mit Vitalik Buterin, einem der Mitgründer von Ethereum und der weltweit zweitgrößten Kryptowährung Ether. Nun möchte der Kremlchef eine eigene Kryptowährung einführen: den Krypto-Rubel. Dieser unterscheidet sich jedoch in einem wesentlichen Punkt von Bitcoin. Anders als Bitcoin, dessen System auf der Blockchain basiert und sich deshalb selbst reguliert, soll es sich beim Krypto-Rubel um eine zentral kontrollierte Währung handeln. Im Grunde soll sich der Krypto-Rubel also kaum vom herkömmlichen Rubel unterscheiden. Nur beim Geldkreislauf soll es zu Einschränkungen kommen, damit die Kryptowährung staatlich kontrolliert werden kann. Ein sicherlich ausschlaggebender Grund für die Einführung der neuen Währung ist die Tatsachen, dass westliche Sanktionen und Exportverbote damit umgangen werden könnten.

Digitale Währung für Eurasien

Zudem hat sich gezeigt, dass Kryptowährungen wie Bitcoin sich trotz von Regierungen eingeführten Beschränkungen weiterhin durchsetzen können. Russland setzt deshalb auf die Taktik “Angriff ist die beste Verteidigung”. Russische Experten gehen davon aus, dass Länder aus der eurasischen Wirtschaftsunion früher oder später eine digitale Währung einführen werden. Die Einführung des Krypto-Rubels soll diesem Schritt zuvorkommen. Zudem soll er in echte Rubel umgetauscht werden können. Sowohl sein Kauf als auch der Verkauf sollen von der russischen Regierung mit 13 Prozent besteuert werden.

Doch obwohl Putin momentan voll hinter der digitalen Währung steht, sind nicht alle Experten in Russland von dem Vorhaben überzeugt. Sowohl Finanzministerium als auch Zentralbank haben sich bereits gegen die Pläne ausgesprochen. Der Finanzminister Alexey Moiseev ist der Meinung, dass eine digitale Währung dieser Art die Prinzipien der Zentralbank über Bord werfen würden. Zudem haben Experten die Sorge, dass eine digitale Währung wie der Krypto-Rubel nicht vernünftig in die Volkswirtschaft Russlands eingebaut werden kann. Die stellvertretende Präsidentin der russischen Zentralbank Olga Skorobogatova ist der Meinung, die Einführung einer solchen Währung müsse in Zusammenarbeit mit anderen BRICS-Staaten geschehen, da die Chancen auf einen Erfolg dadurch deutlich größer werden würden. Im Alleingang rechnet sie Russland kaum Chancen aus.

Warum sind Kryptowährungen eigentlich so interessant?

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich so viele Menschen für Kryptowährungen interessieren. Da wären zum einen politische und wirtschaftliche Unsicherheiten, die Anleger in Ländern wie China dazu bringen können, ihr Kapital in Bitcoins und Co. zu investieren, da sie wenig Vertrauen in die von der kommunistischen Partei gelenkten Zentralbank haben. Zudem werden Kryptowährungen in Zeiten der Null- oder Niedrigzinspolitik zu einem äußerst interessanten Spekulationsobjekt. Einige Anleger sehen die digitale Währung auch als Alternative zu Gold und Silber, die lange Zeit als die einzigen Krisenwährungen galten. Hinzu kommt noch, dass immer mehr Menschen das Potenzial von Blockchain und Ethereum erkennen und darin investieren möchten. Einige Menschen konnten damit bereits sehr viel Geld verdienen und das spricht sich natürlich herum.

Außerdem kann mittlerweile fast jeder in Kryptowährungen investieren. Ein Großteil der Vorgänge wurde sogar bereits automatisiert. Aktien und Wertpapiere werden vielerorts durch Computerprogramme gehandelt. Man spricht dabei auch von Algorithmic Trading. Es kann unter anderem dabei helfen, Investmentanalysen zu unterstützen, oder aber es kann Order selbst aufgeben. Anbieter für Aktien- und CFD-Handel ermöglichen es heutzutage auch einen Trailing Stop aufzugeben, um den Einstieg in den Markt noch einfacher und bequemer zu machen.

Kryptowährungen unterstützen neue Geschäftsmodelle

Zu guter Letzt sollte auch noch bedacht werden, dass die Zahl der dezentralen Firmen und Projekte immer weiter steigt. Es werden innerhalb von kürzester Zeit immer wieder neue Geschäftsmodelle entwickelt und Kryptowährungen und die Technologien, die diese unterstützen, könnten eine große Rolle dabei spielen, wie wir in Zukunft handeln werden.

2018 verspricht jetzt schon ein spannendes Jahr für den Kryptowährungsmarkt in Russland zu werden. Ob die russische Regierung ihre Pläne erfolgreich umsetzen kann, bleibt noch offen. Fest steht aber, dass selbst Regierungen die Entwicklung und den Fortschritt von Kryptowährungen nicht einfach so aufhalten können.

Titelbild
Quelle: Alexander Kirch / Shutterstock.com[/su_spoiler]