Russland: Märkte brechen ein

Ölpreis und Aktien sinken um bis zu 30 Prozent

Während Russland am Montag den Feiertag des internationalen Frauentags nachholte, sind auf den internationalen Börsen die Aktien russischer Unternehmen abgestürzt. Die Papiere der Erdölkonzerne Lukoil, Rosneft, Tatneft und Surgutneftegas verloren am Montag 19-22%, die des Energiekonzerns Gazprom 20%. Der Ausverkauf folgte auf den Einbruch des Erdölpreises. Die Sorte Brent verbilligte sich zwischenzeitlich um mehr als 30% auf das Vier-Jahres-Tief von 31 US-Dollar. Auslöser des Preissturzes neben der Unsicherheit rund um die Ausbreitung des Coronavirus war das Scheitern der Gespräche Russlands mit der Opec am Freitag. Russland hatte sich geweigert, die Fördermenge weiter zu senken, um den Ölpreis zu stützen. Saudi-Arabien kündigte daraufhin eine Ausweitung seiner Fördermenge an und senkte die Preise für sein Öl auf den wichtigsten Abnehmermärkten. Dies wurde als Beginn eines Preiskriegs auf einem Ölmarkt verstanden, der bereits wegen der Coronavirus-Krise angeschlagen war.

Auch der russische Rubel ist auf den internationalen Börsen eingebrochen. Gegenüber dem Dollar gab er zeitweise mehr als 8% nach, so viel wie keine andere Währung am gestrigen „Schwarzen Montag“. Zuletzt hatte sich die russische Währung Ende 2014 an einem Tag ähnlich stark verbilligt. Vor der Eröffnung der Börsenwoche in Moskau am heutigen Dienstag hat die russische Regierung eine Krisensitzung zur wirtschaftlichen Lage abgehalten. Welche Maßnahmen besprochen wurden, ist nicht bekannt. Finanzminister Anton Siluanow versicherte danach in einer Mitteilung, die Regierung werde auch bei niedrigen Erdölpreisen die volkswirtschaftliche und finanzpolitische Stabilität des Landes wahren.
Quellen: Kommersant (RU), RBC (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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Titelbild: Lee Yiu Tung / Shutterstock.com
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