Russische Sprache in der Krise

Nur noch halb so viele Russischlerner wie zu Sowjetzeiten

Laut der Zeitung RBC hat sich die Zahl der Russisch lernenden Ausländer seit 1990 weltweit fast halbiert. Zwar seien die Zahlen in manchen Teilen der Welt zuletzt wieder gestiegen, doch der globale Abwärtstrend wird sich fortsetzen.

Den zugrundeliegenden Bericht hat das russische Ministerium für Bildung und Wissenschaft in Auftrag gegeben. Die Zahl der Russischlernenden sei Anfang der neunziger Jahre auf 74,6 Millionen, 2004 auf 51,2 Mio. und 2018 auf 38,2 Mio. gesunken. Rechnet man die Länder der ehemaligen UdSSR heraus, ist die Zahl der Russischlernenden weltweit von 20 Millionen auf etwas mehr als 1 Million gesunken.

Vor allem in Osteuropa und auf dem Balkan wird auch immer weniger Russisch gesprochen: Bis 2015 gab es dort 8 Millionen russischsprachige Menschen, verglichen mit 38 Millionen im Jahr 1990. In den Ländern der ehemaligen UdSSR gab es ebenfalls einen Rückgang von 119,5 Millionen auf 82,5 Millionen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Russischsprachigen in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland von 1,2 Millionen auf 4 Millionen.

In anderen Teilen der Welt würden sich zuletzt wieder mehr Menschen mit der Russischen Sprache beschäftigen. In Afrika, im Nahen Osten und Nordamerika sei die Zahl in den letzten Jahren gestiegen. In Europa sei die Zahl von knapp 147.000 wieder auf 168.100 Russischlernende gestiegen.

Der globale Abwärtstrend würde sich aber fortsetzen und durch den Anstieg der Weltbevölkerung noch verstärkt werden. Die Experten gehen bis 2025 von 215 Mio. Russischsprachigen weltweit aus, dies wären 2,7 Prozent der Weltbevölkerung. 2015 betrugen die Zahlen noch 243 Mio. und 3,2 Prozent der Weltbevölkerung.

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Titelbild: Artem Beliaikin / Unsplash.com
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