Russlands Hauptstadt zählt weltweit zu den attraktivsten Megastädten
Top drei, wenn es um die Attraktivität für seine Bewohner geht: in einer Studie der Boston Consulting Group schafft es Russlands Hauptstadt unter die drei attraktivsten Megastädte der Welt. Die Hauptstadt ist führend in Sachen Lebensqualität, hinkt aber hinterher beim Vertrauen der Bewohner in die Behörden.
Moskau wurde laut einer Studie von Cities of Choice, die von der Boston Consulting Group (BCG) erstellt wurde, unter die drei attraktivsten Megastädte der Welt für Einwohner eingestuft. Die BCG analysierte dabei 16 Städte weltweit, bewertete 155 Indikatoren und befragte auch die Bewohner.
Zusammen mit London erhielt Russlands Hauptstadt die meisten Punkte in der Kategorie “Lebensqualität”. Alleiniger Spitzenreiter ist sie hingegen in der Kategorie „öffentlicher Raum“. In der Kategorie „Geschwindigkeit des urbanen Wandels“ belegte Moskau den vierten Platz, während die asiatischen Städte Shanghai, Peking und Singapur die ersten drei Plätze belegten. Hohe Punktzahlen erhielt Moskau auch in den Bereichen Bildung, Ökologie und Schutz vor Notfällen.
Die Autoren der Studie identifizierten außerdem mehrere Trends, die allen Städten gemeinsam sind und deren Auftreten auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind: die Nutzung des Online-Handels und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs nahmen zu, die Umweltbedingungen verbesserten sich und die Kriminalität ging zurück. Gleichzeitig gibt es in den meisten Städten aktuell weniger Möglichkeiten zum Besuch öffentlicher Räume, zur Unterhaltung, und zur Interaktion zwischen den Bewohnern.
In der Kategorie “Einstellung zum Staat” gehört Moskau zu den Außenseitern – schlechter bewertet wurden hierbei nur: Shanghai, Berlin, Peking, Tokio, Mexiko-Stadt und Sao Paulo (in absteigender Reihenfolge der Punktzahl). Allerdings zeigte die Studie auch, dass Moskau, Shanghai und Peking ihre Position bei diesem Kriterium allmählich verbessern.
“Moskau ist heute die am schnellsten wachsende Metropolregion im Norden und Westen der Welt. Schneller entwickeln sich vielleicht nur einige chinesische Städte, aber man kann sie überhaupt nicht vergleichen”, sagt Nikolai Kazanskij, geschäftsführender Gesellschafter von Colliers. Ihm zufolge hatte Moskau “einen ziemlich schlechten Start”, aber in den letzten zehn Jahren habe es sich “enorm gewandelt”, was zum Beispiel öffentliche Bereiche und die Verkehrsmittel angeht – sehr zum Guten.
Bereits im Jahr 2019 zeigten sich die Moskauer Behörden besorgt über die Position der russischen Hauptstadt in der Weltrangliste. Dann ordnete die staatliche Haushaltsbehörde “Analytisches Zentrum”, die von der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Entwicklung Moskaus gesteuert wird, an, den Rang der Stadt in mindestens vier Weltranglisten zu verbessern. Dies klappte jedoch nicht bei allen Rankings. So belegte Moskau bei “Cities in Motion” im Jahr 2020 Platz 86, obwohl es ein Jahr zuvor noch einen Rang höher lag.
Quellen: AHK / RBK