Olympische Winterspiele 2018: Fauxpas mit Russland-Flagge
Auf der offiziellen Website der Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea kam es am Montag zu einer Panne. Im Medaillenspiegel wurden die Landesfarben der Russischen Föderation eingeblendet – und das, obwohl russische Sportler nach einer Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) unter neutraler Flagge antreten müssen.
Aufgrund eines Dopingskandals im Zuge von Olympia 2014 in Sotschi ist Russland in diesem Jahr von den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang suspendiert worden. Allerdings dürfen ausgewählte russische Sportler unter neutraler Flagge teilnehmen. Wie aus einem Tweet eines Sportreporters hervorgeht, kam es auf der Ergebnisseite kurzzeitig zu einer peinlichen Panne. Trotz Ausschluss sind am Montag bei drei Sportlerinnen im Freestyle-Ski die russischen Landesfarben eingeblendet worden. Laut Medien wurde der Fehler umgehend behoben.
Oh dear… the Russian flag briefly appears on the #Pyeongchang2018 results website before being swiftly changed back to OAR https://t.co/7BUwsN1szr pic.twitter.com/8wVxBAfrgC
— Nick Butler (@NickJMButler) 11. Februar 2018
Eishockey-Team wünscht Sbornaja „Viel Glück“
Am Dienstag sorgte zudem ein Facebook-Post der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) für Schlagzeilen. Der Weltverband wünschte der Sbornaja „Viel Glück“ und fügte Fotos russischer Fans mit Nationalflaggen hinzu. In der Vergangenheit hatte der IIHF bereits Kritik an der Suspendierung Russlands geäußert. Nach Aufforderung des IOC wurde der Eintrag abgeändert.
300 russische Sportler ausgeschlossen
Die im Dezember gefällte Entscheidung des IOC, Russland von den Winterspielen auszuschließen, versetzte die Politik in Aufruhr. Wjatscheslaw Wolodin, Vorsitzender der Staatsduma, äußerte Unverständnis über die „Doppelstandards“ der Veranstalter. Vizeregierungschef und Ex-WM-Organisator Witali Mutko kündigte rechtliche Schritte gegen das Olympische Komitee an. Michail Degtjarjow, Chef des Sportausschusses im russischen Parlament, forderte den Rücktritt des IOC-Vorsitzenden Thomas Bach. „Damit so etwas nicht wieder passiert, werden wir nach den Olympischen Spielen mehrere Schritte und Veränderungen einleiten“, zitiert ihn die Tagesschau.
Etwa 300 russische Sportler sind von Olympia 2018 ausgeschlossen worden. Knapp 170 Russen dürfen unter neutraler Flagge teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) attestierte Russland „staatlich gefördertes Doping“. Außenminister Sergej Lawrow vermutet, dass Washington hinter den Vorwürfen stecke, weil die USA „nicht fair“ gewinnen könnten.