Entwicklung des Impfstoffes dauert an
Die Corona-Krise: Ein Thema, welches wohl noch in ein paar Jahren für viel Diskussion sorgen wird. Wie mit allen globalen Infektionen vor der Pandemie steckt die Forschung auch hier noch in den Kinderschuhen. Zwar arbeiten Forscher der ganzen Welt an der Entwicklung eines geeigneten Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 – derzeit läuft weltweit Phase III der Impfstoff-Studien. Jedoch könnte es noch etwas dauern, bis die Impfung allen Menschen zur Verfügung steht.
In Phase III ist das Verabreichen des Impfstoffes bereits relativ sicher und kann daher an tausenden Menschen erprobt werden. Anders als in Phase I, in der zunächst zwei bis drei Personen getestet und anschließend über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, kann Stoffen der Phase III schon eine bessere Verträglichkeit zugeschrieben werden. Freiwillige sollen dabei natürlich trotzdem stetig ihre Vitalwerte überprüfen, beispielsweise mit einer Pulsuhr, um Kreislauf und Herzfrequenz im Blick zu behalten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet derzeit mit dem ersten Quartal im Jahr 2021, in dem zunächst Menschen der Risikogruppen oder Beschäftigte des Gesundheitswesens mit dem Impfstoff in Berührung kommen. Solange wird empfohlen, sich zumindest gegen die Grippe impfen zu lassen, um das Bestehen beider Viruserkrankungen zur selben Zeit zu vermeiden. Dies sei besonders für Risikogruppen relevant, da die Auswirkungen dieses Szenarios nicht absehbar sind. Außerdem stehen nicht genügend Grippeimpfungen für alle Einwohner Deutschlands zur Verfügung.
Testphase mit Impfungen in China
Auch China ist einer der führenden Impfstoffentwickler, die in der Forschung bereits sehr weit fortgeschritten sind und sich schon länger in der finalen Testphase befinden. Zwar liegt noch kein Ergebnis vor, jedoch sind bereits vor einiger Zeit schon Hunderttausende Einwohner Chinas mit den Teststoffen der drei Pharmaunternehmen Sinovac, Sinopharm und CanSino geimpft worden. Das hat Liu Jingzhen vom staatlichen Pharmakonzern Sinopharm bekannt gegeben. Wie sicher diese Impfstoffe bislang sind und ob diese auch das gewünschte Ergebnis erzielen, ist bislang nicht eindeutig bekannt. Laut Jingzhen habe jedoch keiner der Geimpften Nebenwirkungen gezeigt oder schlecht darauf reagiert – ein gutes Zeichen?
Schon seit Juli werden in vielen Teilen Chinas Impfprogramme durchgeführt, zu Anfang nur für besonders dringende Fälle, mittlerweile auch an Freiwilligen. Bereits jetzt haben schon 350.000 Chinesen den Impfstoff erhalten. Sinovac Biotech und auch Sinopharm hoffen nun darauf, dass sie eine offizielle Zulassung schon Ende 2020 erhalten, denn insbesondere Virologin Whu Guizhen bezeichnete die Ergebnisse der Testphase als zufriedenstellend.
Bereits zu diesem Zeitpunkt gibt es in China nur sehr geringe Infektionszahlen und auch die Im- und Exporte befinden sich durch die weltweiten Lockerungen wieder im Aufschwung. Das hat natürlich auch positive Auswirkungen auf den DAX, der heute immer stärker von der Wirtschaft Chinas abhängig ist. Mit Erfolg der Impfung hätte China die Pandemie also schlussendlich gut überstanden.
China und die Covax-Initiative
Nach der Entwicklung steht jedoch auch die Bezahlung und weltweite Verteilung der Impfdosen. China hat sich schließlich bereit erklärt, der Covax-Initiative beizutreten, welche sich zum Ziel gesetzt hat, auch ärmeren Ländern den Stoff zu einem bezahlbaren Preis anzubieten, um so die Verbreitung weltweit zu fördern. Obwohl das Land bislang die Führung in der Forschung und Entwicklung eines Impfstoffes hat und zudem ausreichend Produktionskapazitäten besitzt, besteht der Wille, durch Kooperationen mit anderen Ländern einen Beitrag zur globalen Bekämpfung des Virus zu leisten.
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