4G-Internet wurde seit Ende 2014 in Russland um 10 Prozent langsamer
Die durchschnittliche Datenrate für mobiles Internet der vierten Generation (LTE) in russischen Städten mit mehr als einer Million Einwohner fiel von Dezember 2014 bis Mai/Juni 2016 um 10 bis 12 Prozent. Das gehe aus einem Bericht des Marktforschungsunternehmens Telecom Daily hervor, berichtet Vedomosti am 6. Juli 2016. Im Dezember 2014 lag die Geschwindigkeit im Durchschnitt noch bei 10 Mbit/s, im Sommer 2016 dann nur noch bei 9 Mbit/s.
Mehr Geräte sorgen für weniger Geschwindigkeit
Dem CEO von Telecom Daily, Denis Kuskow, zufolge lässt sich die Verlangsamung damit erklären, dass in Russland immer mehr Geräte LTE unterstützen. Dadurch habe sich die Last auf dem Netzwerk erhöht.
Laut AC & M Consulting seien im Jahr 2014 in Russland 4 Prozent der Geräte LTE-fähig gewesen (9,1 Millionen), im Jahr 2015 dann bereits 9 Prozent (23,7 Millionen) und für das Jahr 2016 wird mit einem LTE-Anteil von 17 Prozent gerechnet.
Das mobile Internet der vierten Generation lässt sich Telecom Daily zufolge (Stand Juni 2016) in allen 15 russischen Städten mit über einer Million Einwohner verwenden – wenn man den Netzanbieter MTS nutzt. Bei Megafon sind es 14 Städte (außer Woronesch) und bei VimpelCom (Beeline) 13 (mit Ausnahme von Woronesch und Perm).
Netzbetreiber kritisieren Bericht: Geschwindigkeit ist nicht alles
Die Netzbetreiber kritisieren den Bericht. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sage nichts über die flächendeckende Verfügbarkeit aus – die für die Kunden wichtiger sei. Auch habe sich durch die gestiegenen LTE-Nutzer der Datenverkehr deutlich erhöht. Die einzelnen Basisstationen seien daher mehr belastet.
Den Daten der Telekommunikationsaufsicht Roskommnadsor von März 2016 zufolge zeigt sich für Moskau folgendes Bild unter den Mobilfunkanbietern:
- Tele2: 7,4 Mbit/s
- MTS: etwas über 7 Mbit/s
- VimpelCom: knapp 6,5 Mbit/s
- Megafon etwas über 3,5 Mbit/s.