Letzte Umfrage vor Russland-Wahl: 69% für Putin
Bei der kommenden Präsidentschaftswahl in Russland am 18. März wollen 69% für Amtsinhaber Wladimir Putin stimmen. Dies geht aus der letzten Wahlumfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts WZIOM hervor. Auf Rang 2 steht der kommunistische Präsidentschaftskandidat Pawel Grudinin.
Es steht außer Frage, dass Präsident Wladimir Putin die Wahl am 18. März gewinnen wird. Dennoch ist der Amtsinhaber auf ein gutes Ergebnis angewiesen. Besonders wichtig ist eine hohe Wahlbeteiligung, um den nächsten sechs Jahren Gewicht zu verleihen. Laut des russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM werden am Sonntag mindestens 63% der Wahlberechtigten an den Urnen erwartet. Zum Vergleich: Bei deutschen Bundestagswahl 2017 lag die Beteiligung bei 76,2%. Putin darf bei Präsidentschaftswahl zudem mit einer hohen Zustimmung rechnen.
Der Umfrage zufolge sind mindestens 69% aller Wähler bereit, für den amtierenden Präsidenten zu stimmen. Dies geht auch aus einem Bericht der Tageszeitung Kommersant hervor. Der kommunistische Herausforderer Pawel Grudinin, der zuletzt mit einem Steuerskandal für negative Schlagzeilen sorgte, kommt lediglich auf 10%. Darauf folgt Wladimir Schirinowski, Chef der rechtsextremen Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR), mit einer Zustimmung von 8%. Für die liberale TV-Moderatorin Xenia Sobtschak wollen nur 2% der Wähler stimmen.
Nawalny fordert Boykott der Russland-Wahl
Vier weitere Kandidaten verschwinden in der aktuellen WZIOM-Umfrage nahezu in der Bedeutungslosigkeit. Grigori Jawlinski, Gründer der liberalen Partei Jabloko, konnte nur 1% der Wähler für sich überzeugen. Noch geringer fiel das Ergebnis für den Unternehmer Boris Titow, den Nationalisten Sergej Baburin sowie den Kommunisten Maxim Suraikin aus. Der vor allem im Westen bekannte Putin-Kritiker Alexej Nawalny wurde aufgrund einer Bewährungsstrafe von der Wahl ausgeschlossen. Nawalny forderte seine Unterstützer zu einem Boykott der Wahl auf.
Für eine kleine Überraschung könnte die Wahl in Moskau sorgen. Laut Experten für politische Psychologie in der Lomonossow-Universität gelten die Bewohner der Hauptstadt als besonders kritisch, vor allem gegenüber der Obrigkeit. Dies bestätigt eine frühere Umfrage des WZIOM, der zufolge die Zustimmung für Putin in Großstädten stark zurückgegangen ist. Laut Institutsleiter Waleri Fjodorow ist der „Angstfaktor“ und der „administrative Druck“ in Metropolen niedriger als in Kleinstädten. Dennoch dürfte Putin auch in Moskau mit großem Abstand gewinnen.