Rubel profitiert von Trumps Iran-Entscheidung

Rubel profitiert von Trumps Iran-Entscheidung

Nach der Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, den Atomdeal mit dem Iran zu beenden, verbessert sich der Rubelkurs an der Moskauer Börse. Grund dafür sind die angestiegenen Ölpreise. 

Am Donnerstagmorgen fiel der Dollar um 63 Kopeken auf 62,59 Rubel und der Euro um 51 Kopeken auf 74,5 Rubel. Zur Mittagszeit (12.33 Uhr) stieg der Rubel noch stärker auf 62,24 Rubel / Dollar sowie 73,93 Rubel / Euro.

Grund für die Entwicklung ist die aktuelle Situation im Iran, berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti. Am Vorabend erklärte der US-Präsident, das Atomabkommen mit dem Iran aufzukündigen. Zudem drohte Washington mit Sanktionen gegen Teheran. Trumps Entscheidung habe den Ölpreis angekurbelt, erklärt Daria Schelannowa, Expertin der russischen Alfa-Bank.

Um 13.00 Uhr Moskauer Ortszeit stieg der Preis der Rohölsorte Brent um 3,61% auf 77,55 Dollar pro Barrel. Der Preis für ein Barrel der Ölsorte Urals erhöhte sich sogar um 5,37% auf 75,51 Dollar.

Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow kündigte an, trotz der US-Entscheidung stärker mit dem Iran zu kooperieren. Er wolle umgehend nach Teheran reisen und die Lage überprüfen.

In Deutschland stößt Trumps Entscheidung auf starke Kritik. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (DBI) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) appellierten an Bundesregierung und EU, den europäischen Handel mit dem Iran zu schützen. Viele Experten bezeichnen die US-Maßnahmen als extraterritoriale Sanktionen.

Es solle „intensiv dafür gearbeitet werden, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Wiener Nuklearvereinbarung aufrechterhalten und umgesetzt wird“, heißt es in EU-Diplomatenkreisen.

Unterdessen eskaliert der Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Das israelische Militär reagierte auf den Beschuss der Golanhöhen durch iranische Stellungen in Syrien seinerseits mit Raketenangriffen. Russlands Präsident Wladimir Putin forderte beide Seiten zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts auf. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu war am Mittwoch zu Besuch in Moskau, um der Militärparade am Tag des Sieges beizuwohnen.

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