BKA warnt vor Terror bei Fußball-WM

BKA warnt vor erhöhter Terrorgefahr bei Fußball-WM

Am 14. Juni 2018 beginnt die Fußball-WM in Russland. Drei Monate vor dem ersten Anstoß äußert das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) Bedenken zur Sicherheit beim Turnier. Möglicherweise plant die Terrormiliz IS einen Anschlag, warnen die Ermittler.

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland könnte im Interesse radikaler Islamisten stehen. Diese Information geht aus einem vertraulichen Papier des Bundeskriminalamts hervor. Die hohe Anzahl an russischstämmigen IS-Kämpfern und islamistische Strukturen in Teilen des Landes würden die Gefährdungslage erhöhen. Dem BKA-Papier zufolge thematisiert der IS seit Mitte Oktober 2017 zunehmend die WM 2018. Insbesondere die Sportler stünden im Mittelpunkt der Dschihadistenmiliz. So seien Collagen von angeblich geplanten Hinrichtungen von Fußballstars in Umlauf gebracht worden, berichten die deutschen Ermittler.

Weiterer Sicherheitsfaktor: Russische Hooligans

Die BKA-Ermittler warnten ebenfalls vor russischen Hooligans. Sie seien vor allem für ihre starke Gewaltbereitschaft und ihren Rassismus bekannt. Bereits im Frühjahr letzten Jahres habe die Fan-Szene zur WM ein „Festival der Gewalt“ angekündigt. Die Ausmaße der Brutalität seien laut den Ermittlern im Zuge der Fußball-Europameisterschaft vor zwei Jahren in Frankreich sichtbar geworden. Damals prügelten sich russische Fans in der Hafenstadt Marseille.

Wie in Videos dokumentiert wurde, herrschten in den Straßen Chaos und Verwüstung. Dabei sei es auch zu schweren Verletzungen gekommen. Ein Fan habe sogar stundenlang in Lebensgefahr geschwebt. Dem BKA zufolge zählten die Ausschreitungen im internationalen Fußball zu den schwersten seit der WM 1998. Mit der Anreise einer großen Anzahl ausländischer Hooligans nach Russland rechnen die Ermittler jedoch nicht. Sowohl das personalisierte Auslosungsverfahren als auch die Gesetzverschärfungen in Russland hätten viele Schläger abgeschreckt, so das BKA.

Fifa bekräftigt Vertrauen

Der Fußball-Weltverband Fifa hat angesichts der Berichte über eine mögliche Terrorgefahr im Zuge der WM in Russland ihr Vertrauen in das Sicherheitskonzept der russischen Behörden bekräftigt. „Die ohnehin schon hohen Sicherheitsstandards in Russland wurden und werden ständig auf die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen einer solchen Sportgroßveranstaltung abgestimmt”, erklärte ein Sprecher am Dienstag.

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