Schweizer Schoko-Hersteller expandiert in Russland
Russland gilt als zweitgrößter Schokoladenmarkt der Welt. Dieses Potential will nun der größte Schokoladenproduzent der Welt aus Zürich nutzen. Barry Callebaut übernimmt das russische Unternehmen Inforum. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Barry Callebaut ist bereits seit den 1990er-Jahren in Russland tätig, zunächst jedoch nur als Importeur. Seit 2007 betreibt der Schweizer Schokoladenhersteller eine eigene Fabrik in der russischen Stadt Tschechow in der Nähe von Moskau.
Nun will der Konzern seine Präsenz und Produktionskapazitäten auf dem russischen Markt stärker ausbauen. Nach Angaben von Euromonitor konsumieren die Russen rund 4,8 Kilogramm Schokolade pro Jahr. Das Wachstum beim Verbrauch liegt mit 9,2% deutlich über dem globalen Durchschnitt von 2,5%, so das Marktforschungsunternehmen Nielsen.
„Wir erwarten ein weiteres Wachstum des Schokoladenmarktes in Russland. Dies wird sicherlich die Nachfrage nach Kakaobohnen in der ganzen Welt steigern“, zitiert das US-Nachrichtenportal Bloomberg den Barry-Callebaut-Manager Massimo Garavaglia.
Inforum wurde 1989 gegründet und befindet sich im zentralrussischen Gebiet Rjasan. Laut Eigenangaben setzte das Unternehmen im Jahr 2017 rund 5,1 Milliarden Rubel (ca. 67 Mio. Euro) um. Es ist spezialisiert auf die Belieferung von Konsumentenmarken mit Schokolade, Glasuren und Füllungen. Inforum beschäftigt rund 300 Mitarbeiter, die mit der Übernahme zu Barry Callebaut wechseln sollen. Zunächst muss jedoch die Föderale Antimonopolbehörde (FAS) der Übernahme zustimmen.