Schweizer Unternehmen Garmin bringt kontaktloses Bezahlen per Smartwatch nach Russland

Der Schweizer Sportuhren-Hersteller Garmin will im nächsten Jahr ein kontaktloses Zahlungssystem in Russland an den Start bringen. Wie die Wirtschaftszeitung Wedomosti berichtet, laufen bereits Verhandlungen mit verschiedenen Banken.

Was bisher nur Apple, Samsung und Android Pay ermöglichen, soll zum kommenden Jahr nun auch mit Garmin-Uhren in Russland möglich sein. Laut eines Angestellten der Sberbank soll das Schweizer Unternehmen bereits im vergangenen September eine entsprechende Reihe sogenannter “Smartwatches” präsentiert haben.

Seitdem habe man diverse Tests durchgeführt, sich um die infrastrukturellen Voraussetzungen bemüht und sei nun bereit, das System umzusetzen. Somit soll es künftig möglich sein, durch kontaktlosen Datenaustausch zwischen der eigenen Smartwatch und dem Zahlungsterminal Einkäufe abzuwickeln.

Banken wollen die Smartwatch-Projekt unterstützen

Funktionieren soll das Bezahlsystem nur auf dem neuesten Modell der Garmin Smartwatch, der Garmin Vivoactive 3. Schenkt man der Internetplattform Yandex.Market Glauben, so wird die billigste Uhr aus der erscheinenden Smartwatch-Reihe für 24.900 Rubel (354 Euro) erhältlich sein. Bei seinem Vorhaben wird Garmin von verschiedenen russischen Banken unterstützt.

Ihre Teilnahme offiziell bestätigt haben bisher die Binbank und die Rosselchosbank. Unter Berufung auf den oben genannten Mitarbeiter berichtet Wedomosti, dass auch die Sberbank mit Garmin kooperieren will. Auf weitere Anfragen bei russischen Banken habe man jedoch keine Antwort erhalten.

Die künftigen Partner halten das Projekt für vielversprechend. Alexei Kursjakow von der Binbank ist sich sicher, dass die smarten Uhren ihre Käufer finden werden, auch wenn es sich bei Garmin um einen Produzenten von Nischenprodukten handelt.

Algirdas Shakmanas, der bei der Promswjasbank zuständig für digitales Business ist, sieht den Anteil von Garmin am Smartwatch-Markt bei um die zehn Prozent. Er rechne damit, dass sich Uhren als Bezahlungsmittel zum Massenphänomen entwickeln werden.

Samsung und Apple mit Wearables in Russland vertreten

Im September 2013 brachte Samsung mit der “Galaxy Gear” die erste Smartwatch auf den Markt. Der Verkauf in Russland startete am 8. Oktober 2013 mit einem Mindestpreis von 14.990 Rubel (213 Euro). Damit kam der südkoreanische Konzern seinem Konkurrenten Apple zuvor.

Dessen erstes Smartwatch-Modell wurde im März 2015 eingeführt und war ab dem 31. Juli in Russland erhältlich. Eine Apple-Watch kostete damals mindestens 23.990 Rubel (341 Euro). Anders als seine Vorgänger hat sich Garmin auf robuste Sportuhren spezialisiert, die auf eine spezielle Kundschaft zugeschnitten sein sollen.

Bildquelle: © Garmin