Russland hat ein Flugzeug-Problem

Flugzeug-Problem in Russland

Rund 800 von ihren insgesamt 1000 Flugzeugen haben russische Airlines bei ausländischen Unternehmen geleast. Um EU- und US-Sanktionen gegen Russland nachzukommen, rufen die Leasinggeber jetzt ihre Maschinen zurück, wie z. B. der Marktführer AerCap aus Irland. Sollten die Airlines die Rückgabe verweigern, um die Maschinen dann nur noch im Inland zu nutzen, stehen sie vor einem noch größeren Problem: Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing haben die Lieferung von Ersatzteilen nach Russland gestoppt, außerdem unterbrachen sie alle Service- und Schulungsarbeiten im Land. Auch Motorenhersteller wie Rolls-Royce und andere Zulieferer setzten ihre Zusammenarbeit mit den russischen Airlines aus. Spätestens in wenigen Monaten wären die Maschinen nicht mehr zu nutzen. Dem größten Land der Welt droht daher ein Kollaps der zivilen Fernflüge. Denn während Russland über einige eigene Regionalflugzeuge verfügt, fehlen ihm die Langstreckenflieger. Experten halten es immerhin für denkbar, dass in irgendeiner Form z. B. chinesische Airlines einspringen, um etwa Flüge zwischen Moskau und Sibirien zu ermöglichen. / BFM (RU), Vedomosti (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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