AHK-News zum Russlandgeschäft am 22. November 2018
Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.
Zentralbank-Chefin Nabiullina fordert Reformen
Angesichts der schwierigen äußeren Bedingungen und der hohen Unsicherheit müsse Russland Wirtschaftsreformen angehen, sagte Zentralbank-Vorsitzende, Elwira Nabiullina gestern in der Staatsduma. “Wir müssen zu einem neuen Wachstumsmodell übergehen”, forderte sie. Die Geldpolitik der Zentralbank könne die internen strukturbedingten Einschränkungen der russischen Wirtschaft nicht ausgleichen. Die größten externen Risiken seien die Ölpreisdynamik, Handelskriege und Sanktionen. Nabiullina sagte, die Abhängigkeit der Wirtschaft von Ölpreisschwankungen habe aufgrund der Währungsschwankungen und der Haushaltsregel abgenommen. Diese besagt, dass die Regierung ihren Ausgabenplänen nur noch einen Ölpreis von 40 Dollar pro Barrel zugrunde legen darf. Nabiullina warnte vor einem Kapitalabfluss aus aufstrebenden Ländern, darunter Russland. Das Wachstumspotenzial des Landes halte sie für auf 1,5-2% pro Jahr begrenzt. Die Inflationsrisiken seien weiter hoch, die Geldpolitik bleibe daher streng.
Quellen: Vedomosti(RU), Kommersant(RU)
Russische Eisenbahn stellt neue „Platzkart“-Waggons vor
Es ist nicht nur der für deutsche Ohren vertraut klingende Name, der die „Platzkart“-Waggons zur Legende werden ließ.
Die Liegewagen ohne Trennwände und Türen, die günstigste Option, werden seit Sowjetzeiten produziert und bieten je nach Lesart wenig Platz und Privatsphäre oder viel Raum Land und Leute kennenzulernen. Nun hat die Russische Eisenbahn eine Neuauflage der Etagenbett-Wagen vorgestellt. Die Wagen kommen modern daher: mit grauen Bänken, hellem Holz, barrierefrei, Dusche, USB-Ladeplätzen und – Vorhängen, die bei Bedarf geschlossen können. So soll den Reisenden mehr Komfort und Privatsphäre geboten werden, so die RZD. Bereits ab 2019 werden alte Platzkart-Wagen laut Entwicklungsplan der Bahn durch neue ersetzt.
Quellen: RIA(RU), Moscow Times(EN), RG(RU), Vedomosti(RU)
Duma bestätigt Staatsbudget für 2019-2021
Die Staatsduma hat in dritter und letzter Lesung ein Gesetz über den Bundeshaushalt für 2019-2021 verabschiedet. Die Einnahmen des Staatshaushalts in den nächsten Jahren sollen demnach 19,97 Bio. Rubel (266 Mrd. Euro) in 2019, 20,22 Bio. Rubel (279 Mrd. Euro) in 2020 und 20,98 Bio. (279 Mrd. Euro) in 2021 betragen. Das entspricht 18,9%, 18,3% und 17,7% des BIP. Die Ausgaben sollen bei 18,04 Bio. (240 Mrd. Euro), 18,99 Bio. (253 Mrd. Euro) und 20,03 Bio. Rubel (267 Mrd. Euro) liegen. Damit ist für die nächsten drei Jahre ein Haushaltsüberschuss geplant. Im Haushalt wurde von einer prognostizierte Inflation auf dem Niveau von 4,3%, 3,8% und 4% ausgegangen.
Quelle: Vedomosti(RU)