AHK-News zum Russlandgeschäft am 10. Juli 2018

Tagesübersicht der AHK Russland am 10. Juli 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.


Neue Registrierungsregeln für Ausländer in Kraft

Seit Sonntag, den 8. Juli 2018 ist es untersagt, ausländische Arbeitskräfte wie bisher unter der Adresse des Arbeitgebers zu registrieren. Die Verantwortung zur Registrierung wird vollständig auf den ausländischen Arbeitnehmer bzw. seinen Vermieter übertragen. Gemäß der neuen Fassung von Art. 21 des Gesetzes muss ein Ausländer an der Adresse der Wohnung registriert werden, wo der betreffende Ausländer faktisch wohnt. Diese Neuregelungen schreibt die Novelle des föderalen Gesetzes Nr. 109-FZ „Über die migrationsrechtliche Registrierung von Ausländern und Staatenlosen in der Russischen Föderation“ vom 18. Juli 2006 vor. Die Geldbußen für Verstöße liegen zwischen 2.000 Rubel (27 Euro) für Einzelpersonen und 500.000 Rubel (6.850 Euro) für Unternehmen. Wer die Einwanderungsbestimmungen verletzt, droht abgeschoben zu werden. Die AHK und weitere ausländische Verbände kritisieren die äußerst kurzfristigen Änderungen.

Quellen: AHK-Position, Moscow Times (EN), OWC, TheBell (RU), Kommersant (RU), MK (RU)


Pharmamarkt: Zahl der Apotheken soll begrenzt werden

Die Anzahl der Apotheken in Russland sollte begrenzt werden, um die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern und die Preise der Medikamente zu senken. Das sieht ein vom Ministerium für Industrie und Handel entwickelter Strategieentwurf der Pharmaindustrie bis 2030 vor. Das übermäßige Apothekenwachstum im vergangenen Jahrzehnt habe einen negativen Einfluss auf den Wettbewerb gehabt. Russland plant zudem eine elektronische Plattform für die öffentliche Beschaffung von Arzneimittel einzurichten. Medikamente zählen mit rund 500 Mrd. Rubel (6,8 Mrd. Euro) im Jahr zu den größten Ausgaben der Regierung.

Quellen: Vesti (RU), Kommersant (RU)


Russen arbeiten lang, aber wenig produktiv

Die Arbeitsproduktivität in Russland gehört zu den geringsten unter den führenden Wirtschaften der Welt, geht aus einer aktuellen Studie der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) hervor. Im Rahmen der Untersuchung wurden das BIP und die Arbeitsstunden von 37 Ländern verglichen. Mit 1980 Arbeitsstunden pro Person im Jahr, der fünfthöchsten Zahl 2017, arbeiteten die Bürger in Russland zwar lange. Mit durchschnittlich zwischen 23 und 25 Dollar BIP-Beitrag pro Arbeitsstunde lag Russland jedoch nur bei der Hälfte des OECD-Durchschnitts von 47-52 Dollar.

Quellen: OECD (EN), Moscow Times (EN), RBC (RU)