AHK-News zum Russlandgeschäft am 3. Juli 2018

Tagesübersicht der AHK Russland am 3. Juli 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.


Verwirrung um angeblichen Verzicht der USA auf Sanktionen gegen Nord Stream 2

Das deutsche Wirtschaftsministerium hat eine Aussage zurückgezogen, wonach die USA zugesagt hätten, bei der geplanten Ostseepipeline Nord Stream 2 auf Sanktionen zu verzichten. „Wir haben erreicht, dass wir die Zusage haben, dass Gas-Pipeline-Projekte von den Sanktionen ausgeschlossen werden“, hatte eine Ministeriumssprecherin am Freitag in Berlin erklärt. Später teilte das Ministerium mit, tatsächlich gebe es in der Sache keinen neuen Stand. Der Widerstand gegen die Pipeline in den osteuropäischen Ländern hält weiter an: Estlands Außenminister forderte einen Stopp des Projekts.

Quelle: FAZ, Lenta (RU), Handelsblatt, TASS (RU), RG (RU)


Welche Gesetze im Juli in Kraft getreten sind

Zum 1. Juli sind in Russland eine Reihe neuer Gesetze und Regelungen in Kraft getreten. So erfassen Banken seit Monatsbeginn biometrische Daten ihrer Kunden. Damit soll künftig die Identifizierung beim Online-Banking sicherer werden. Löhne im öffentlichen Dienst werden künftig auf Bankkarten des nationalen Zahlungssystems MIR ausgezahlt. Zudem hat für Hersteller und Importeure von Tabakerzeugnissen die Testphase zur Markierung von Zigaretten und Zigarren begonnen. Ebenfalls zum 1. Juli sind Beschränkungen für den Transport von Kindergruppen in Moskau, Moskauer Gebiet, St. Petersburg und Leningrader Gebiet in Kraft. Dort ist der Transport nur noch mit neuen Bussen, die jünger als 10 Jahre sind und ein Blinklicht auf dem Dach haben, möglich. Neue Regeln gelten auch am Steuer: Veterinärzertifikate für Erzeugnisse tierischen Ursprungs werden künftig nur noch in elektronischer Form ausgestellt. So soll die Produktionskette bei der Lebensmittelproduktion transparenter werden. Die geplante Einführung höherer Lkw-Mautgebühren im Rahmen des Platon-Systems wurde hingegen verschoben. Ebenso eine Erhöhung der Verbrauchsteuer auf Benzin und Diesel.

Quellen: RG (RU), RIA (RU), RG 2 (RU), RG 3 (RU), RG 4 (RU), Meduza (EN)


Rekordernte bremst Absatz von Landtechnik

Nach zwei guten Jahren in Folge ist die Landmaschinenproduktion in den ersten vier Monaten 2018 erstmals wieder geschrumpft. Nach Angaben des Branchenverbandes Rosspezmasch haben russische Hersteller zwischen Januar und April Landtechnik im Wert von 32,3 Mrd. Rubel (etwa 400 Mio. Euro) hergestellt. Das sind fast 20% weniger als im Vorjahreszeitraum. Einen Grund für die Flaute sehen Branchenvertreter in der Rekordernte bei Getreide im vergangenen Jahr, die für geringere Getreidepreise und damit eine geringen Nachfrage nach neuen Landmaschinen sorge.

Quelle: OWC