Rosstat: Realeinkommen in Russland sinkt zwischen Januar und November 2017 um 1,4%
Nach Berechnungen der russischen Statistikagentur Rosstat ist das Realeinkommen in Russland zwischen Anfang Januar und Ende November 2017 um 1,4% zurückgegangen. Dies berichtet die Tageszeitung Kommersant. Den vollständigen Rosstat-Bericht finden Sie hier.
Der Negativtrend nimmt kein Ende: Im 4. Quartal 2017 sinkt das Realeinkommen in Russland – genau wie in den drei Quartalen zuvor. Rosstat schätzt den Rückgang in den ersten elf Monaten 2017 auf 1,4%. Im November 2017 konnte im Vergleich zum selben Monat im Vorjahr eine Reduzierung um 0,3% verzeichnet werden. Damit setzt sich eine Abwärtsspirale fort, die seit 2014 anhält. Damals sank das Realeinkommen um 0,7%. 2015 sank der Wert um 3,2%, 2016 um 5,8%.
Die Behörde berechnete zudem, dass das monatliche Durchschnittsgehalt ein Plus verzeichnet habe. Im November 2017 sei es im Vorjahresvergleich um 8% auf 38.720 Rubel angestiegen – rund 556 Euro. In den ersten elf Monaten 2017 berechnete Rosstat ein Wachstum um 7,1%.
Umfragen zur finanziellen Situation der Russen
Laut einer Umfrage des Fonds für öffentliche Meinung (FOM) vom Juli 2017 glauben 28% der Russen, dass die persönliche finanzielle Situation in den letzten 2-3 Monaten schlechter geworden sei. Im Juli 2016 stimmten dieser Aussage 32% aller Befragten zu, und im Juli 2015 sogar 44%. Rund 64% der Befragten vom Juli 2017 erkannten keine Veränderung ihrer Geldsituation.
Nach einer Umfrage des soziologischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) vom Frühling 2017 sei die Anzahl der Russen, die beim Kauf von Lebensmitteln sparen, im Jahresvergleich von 51% auf 35% zurückgegangen. Ebenso sei die Anzahl der russischen Staatsbürger, die beim Kauf von Kleidung und Schuhen sparen, von 61% auf 47% gesunken.
Lesetipp: Im November hat Ostexperte.de eine Analyse zur russischen Konjunktur veröffentlicht. Die EU-Kommission hat ihre Erwartungen für das BIP-Wachstum 2019 auf 1,5% zurückgeschraubt. Das Wirtschaftsministerium dagegen rechnet mit einem Anstieg um gut 2%.