Rosneft gibt Milliardenkredit für Kurden im Irak

Rosneft stützt Kurden im Irak mit 1,1 Milliarden Euro

Der russische Erdölkonzern Rosneft nutzt seine gestiegenen Gewinne, um weitere Auslandsinvestitionen zu tätigen. Aus Rosnefts neuem Geschäftsbericht geht hervor, dass das Unternehmen den Kurden im Irak 1,3 Mrd. Dollar (rund 1,1 Mrd. Euro) für die Erschließung von Ölfeldern gezahlt hat.

Wie das Handelsblatt berichtet, haben gestiegene Ölpreise Rosneft zu einem Gewinnsprung verholfen. Im dritten Quartal 2017 sei das Ergebnis des Erdölkonzerns um 80 Prozent auf umgerechnet rund 680 Mio. Euro gestiegen. Die Gewinne habe das Unternehmen genutzt, um weiter im Ausland zu investieren.

Laut Neuer Zürcher Zeitung (NZZ) hat Rosneft seit Jahresbeginn weltweit Vorauszahlungen in Höhe von 5,7 Mrd. Dollar (rund 4,9 Mrd. Euro) geleistet.

Der Kredit von rund 1,1 Mrd. Euro an Irakisch-Kurdistan soll durch Öllieferungen aus der instabilen Region beglichen werden. Vor kurzem hatte Rosneft mehrere Abkommen im auf Autonomie drängenden Kurdistan vereinbart, was der Zentralregierung in Bagdad missfällt.

Zahlungen nach Venezuela

Neben Irakisch-Kurdistan heißt es im Geschäftsbericht, dass Rosneft Transfers an Venezuelas staatliche Ölfirma PDVSA geleistet hat. Im April 2017 habe Venezuela einen Vorschuss von 1 Mrd. US-Dollar (rund 852 Mio. Euro) für die Lieferung von Öl erhalten.

Der NZZ zufolge hat der Ölkonzern Rosneft im dritten Quartal 2017 einen Umsatzzuwachs von 1,496 Mrd. Rubel (rund 21,3 Mio. Euro) erzielt, was einer Verbesserung von rund 7% zum Vorquartal entspricht. Jedoch sei der Gewinn unter anderem aufgrund von Währungseffekten um 27% auf umgerechnet 700 Mio. Dollar (rund 596,7 Mio. Euro) gefallen.

Rosneft ist von den Finanzsanktionen der Europäischen Union betroffen, die nach dem Anschluss der Halbinsel Krim an Russland eingeführt wurden. Der Konzern musste daher Auslandsschulden nach Russland umlagern. Dort muss Rosneft deutlich höhere Zinsen zahlen.

Titelbild
Quelle: kremlin.ru[/su_spoiler]