Kanada führt Sanktionen gegen 30 Russen ein

Kanada erweitert Russland-Sanktionen um 30 Personen

Die kanadische Regierung führt Sanktionen gegen 30 russische Staatsbürger ein. Auf der Liste steht unter anderem Alexander Bastrykin, Vorsitzender der Strafverfolgungsbehörde Sledkom. Dies geht aus einer Erklärung des kanadischen Innenministeriums hervor.

Die kanadischen Sanktionen gegen Russland basieren auf der „Magnitski-Liste“, die in den USA im Zuge des “Magnitsky Act” 2012 erstellt wurde. Dort werden Personen aufgeführt, die Mitschuld am Tod des russischen Wirtschaftsprüfers Sergei Magnitski im Jahr 2009 tragen sollen. Jener soll damals zu Unrecht wegen Steuerhinterziehung inhaftiert worden und schließlich in einem Moskauer Gefängnis als Folge von unmenschlichen Haftbedingungen gestorben sein.

Während die US-Sanktionen bereits seit fünf Jahren aktiv sind, führt nun das Nachbarland Kanada ähnliche Strafmaßnahmen ein. Ein entsprechendes Gesetz ist Mitte Oktober in Kraft getreten. Ab sofort darf Kanada Strafen gegen Personen verhängen, die mitverantwortlich für Menschenrechtsverstöße sein sollen. Gleichzeitig verhängt die kanadische Regierung Sanktionen gegen Bürger aus Venezuela und Südsudan. Insgesamt stehen 52 Personen auf der Liste.

Moskau kritisiert neue Sanktionen

Laut der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland soll das Gesetz nicht nur Verstöße gegen Menschenrechte ahnden, sondern auch Korruption. Allerdings reagiert die russische Seite mit scharfen Worten. Die Sanktionen seien „heuchlerisch“, „sinnlos“ und „unter einem falschen Vorwand“ verhängt worden, erklärte die russische Botschaft in Ottawa. Ein Sprecher forderte, dass sich Kanada unabhängig von den USA auf eine „moderne Geopolitik“ besinnen sollte.

Moskau reagierte noch am Freitag mit Gegensanktionen. Laut der Botschaft sei für zahlreiche kanadische Bürger ein Einreiseverbot nach Russland verhängt worden. „Ausgehend vom Prinzip der Gegenseitigkeit haben wir beschlossen, einer Reihe von kanadischen Funktionären die Einreise in unser Land zu verbieten“, geht aus einer Mittelung des Außenministeriums hervor. Sprecherin Marija Sacharowa erklärte, dass solche Aktionen „nicht unbeantwortet“ blieben.

Vollständige Sanktionsliste

Die Personen sind von den neuen Sanktionen betroffen:

  1. Nicolás MADURO MOROS
  2. Tareck Zaidan EL AISSAMI MADDAH
  3. Gustavo Enrique GONZÁLEZ LÓPEZ
  4. Adán Coromoto CHÁVEZ FRÍAS
  5. Luis Ramón REYES REYES
  6. Rocco ALBISINNI SERRANO
  7. Alejandro Antonio FLEMING CABRERA
  8. Rafael Darío RAMÍREZ CARREÑO
  9. Carlos Alberto OSORIO ZAMBRANO
  10. Luis Alfredo MOTTA DOMÍNGUEZ
  11. José Vicente RANGEL ÁVALOS
  12. Eulogio Antonio DEL PINO DÍAZ
  13. Nelson José MERENTES DÍAZ
  14. José David CABELLO RONDÓN
  15. Rodolfo Clemente MARCO TORRES
  16. José Gregorio VIELMA MORA
  17. Francisco José RANGEL GÓMEZ
  18. Ricardo Antonio MOLINA PEÑALOZA
  19. Argenis de Jesús CHÁVEZ FRÍAS
  20. Aleksey Vasilyevich ANICHIN
  21. Alexander Ivanovich BASTRYKIN
  22. Aleksey DROGANOV
  23. Alexandra Viktorovna GAUS
  24. Stanislav Evgenievich GORDIEVSKY
  25. Victor Yakovlevich GRIN
  26. Pavel KARPOV
  27. Yelena KHIMINA
  28. Vyacheslav Georgievich KHLEBNIKOV
  29. Dmitry Vladislavovich KLYUEV
  30. Dmitriy KOMNOV
  31. Dmitry Borisovich KRATOV
  32. Andrei Alexandrovich KRECHETOV
  33. Aleksey KRIVORUCHKO
  34. Artem KUZNETSOV
  35. Larisa Anatolievna LITVINOVA
  36. Oleg LOGUNOV
  37. Viktor Aleksandrovich MARKELOV
  38. Andrey PECHEGIN
  39. Gennady Nikolaevich PLAKSIN
  40. Sergei PODOPRIGOROV
  41. Ivan Pavlovitch PROKOPENKO
  42. Oleg SILCHENKO
  43. Yelena STASHINA
  44. Olga STEPANOVA
  45. Vladlen Yurievich STEPANOV
  46. Fikret TAGIYEV
  47. Dmitri TOLCHINSKIY
  48. Svetlana UKHNALYOVA
  49. Natalya VINOGRADOVA
  50. Paul MALONG AWAN
  51. Malek Reuben RIAK RENGU
  52. Michael MAKUEI LUETH
Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Tony Webster, Canadian Flag, Zuschnitt auf 1040×585 px. CC BY-SA 2.0