US-Diplomaten müssen künftig nach Parkplätzen suchen
Im Streit um die neu erlassenen Sanktionen hat Russland die Parkrechte US-amerikanischer Diplomaten nihiliert. Die Maßnahmen folgen auf die Schließung des russischen Konsulats in San Francisco. Dies berichtet die Moscow Times.
Die diplomatischen Nickligkeiten zwischen Russland und den USA nach Verhängung neuer Sanktionen gehen weiter. In der nächsten Runde des Streits hat Moskau nun die Parkprivilegien für US-Diplomaten abgeschafft. Ein Sprecher der US-Außenministeriums bestätigte die Maßnahmen und kündigte eine Konfrontation des russischen Außenministeriums an.
Moskauer Behörden begründen Maßnahme mit Parkplatzmangel
Am Donnerstag wurden in Jekaterinburg die Parkschilder für US-amerikanische und britische Diplomaten entfernt. Einen Tag zuvor hatte man die Parkplätze vor dem US-Konsulat in St. Petersburg zu einem Fußgängerübergang umfunktioniert.
Wie ein Vertreter der Stadt erklärte, habe der Parkplatz die Fußgänger am Laufen gehindert. Ebenfalls am Mittwoch wurden Diplomaten-Parkplätze am US-Konsulat in Wladiwostok entfernt.
Zuletzt folgten dann am Freitag die Auflösung der Park-Privilegien für die US-Botschaft in Moskau. Nachdem es Berichten zufolge erst geheißen hatte, dass es sich dabei um verkehrserleichternde Maßnahmen handele, ist nun von einer Parkentlastung des Moskauer Stadtzentrums die Rede.
In dieser herrsche laut der russischen Behörden akuter Parkplatzmangel, dem man durch die nun frei zugänglichen Plätze an der Botschaft entgegenwirken wolle.
Russland möchte “Parität” in der Beziehung zu den USA herstellen
Tatsächlich verbirgt sich hinter den restriktiven Handlungen jedoch wohl eine Antwort Russlands auf die Schließung des eigenen Konsulates in San Francisco sowie der Anhänge in New York und Washington.
Eine anonyme Quelle aus den Reihen der russischen Diplomaten erklärte dem Kommersant, dass die russische Botschaft in Washington ebenfalls nicht über entsprechende Einrichtungen und Privilegien verfüge. Die neuerlichen Umstrukturierungen dienten daher der Herstellung des Gleichgewichts.
Eine solche Haltung dürfte auch der Ansicht des russischen Außenministers Sergei Lawrow entsprechen. Dieser hatte nach den Schließungen der russischen Einrichtungen auf einer Pressekonferenz in Jordanien angekündigt, im Arbeitsverhältnis mit den USA eine Vorgehensweise etablieren zu wollen, die man unter dem Wort “Parität” verstehe.