Wirtschaftsnachrichten Russland am 1. Juni 2017

Wirtschaft in Russland am 1. Juni 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 1. Juni 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.



200 und 2.000 Rubel kommen im Oktober

Die neuen Banknoten im Wert von 200 bzw. 2.000 Rubel sollen im Oktober 2017 in Umlauf gebracht werden. Dies berichtet Kommersant unter Berufung auf die Zentralbank.

Nach Angaben des stellvertretenden Chefs der russischen Zentralbank, Georgij Luntowskij, soll das endgültige Design der Banknoten im Juli festgelegt werden. Zudem erhöhe eine spezielle Polymer-Imprägnierung die Lebensdauer der Scheine. Die Einführung der 200- und 2.000-Rubel-Noten wurde im April 2016 von Zentralbank-Chefin Elwira Nabiullina vorgeschlagen.

Die Maßnahme sei laut Nabiullina notwendig, um russischen Bürgern im Zuge der Inflation die Bezahlung von Dienstleistungen und Waren zu erleichtern. Auf den Scheinen sollen jeweils die Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim bzw. der Föderationskreis Ferner Osten abgebildet werden. Eine russlandweite Abstimmung wurde von Juni bis Oktober 2016 durchgeführt.


Linde erhält Auftrag für 1 Mrd. Euro aus Russland

Der deutsche Technologiekonzern Linde erhält einen Großauftrag im Umfang von 1 Mrd. Euro aus Russland. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Die Unterzeichnung des Vertrags soll am 2. Juni im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg (SPIEF) erfolgen. Das Geschäft im Umfang von einer Milliarde Euro bezieht sich auf die Lieferung von Gasanlagen in die Republik Tatarstan. Auch hunderte Ingenieure des Linde-Konzerns sollen bereitgestellt werden, so die SZ.

Dabei soll es sich um eine Anlage handeln, die aus Erdöl oder Erdgas Vorprodukte erzeugt, die für die Herstellung von Kunststoffen benötigt werden. Die Unterzeichnung soll im Beisein von Wladimir Putin, Horst Seehofer sowie eines Linde-Vertreters erfolgen. Ob Linde-Vorstandschef Aldo Belloni oder Anlagenbau-Chef Christian Bruch dabei sein werden, ist unbekannt.

CSU-Chef Seehofer soll auch unterstützend bei den Verhandlungen beteiligt gewesen sein, heißt es aus München. Laut SZ sei Anfang Mai eine hochrangige Delegation aus Tatarstan nach München gereist, um über das geplante Milliardenprojekt zu sprechen. Nach Insider-Informationen fällt die geplante Anlage nicht unter die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen der EU.


WIKA investiert in Produktion im Gebiet Moskau

Der deutsche Messgeräte-Hersteller WIKA investiert in eine Produktionsstätte bei Moskau. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Das Werk zur Herstellung von Druck- und Temperaturmesstechnik soll im Industriegebiet „Indigo“ südwestlich der russischen Hauptstadt entstehen. Die Inbetriebnahme ist für Ende dieses Jahres geplant, erklärt die Pressestelle der Abteilung für Stadtplanung in Moskau. Das Volumen der Produktion soll 450.000 Einheiten pro Jahr betragen, berichtet TASS.

Durch das neue Werk sollen 150 Arbeitsplätze entstehen. Das unterfränkische Unternehmen ist bereits seit über 20 Jahren unter dem Namen WIKA MERA in Russland aktiv. Vor fünf Jahren hat die Leitung beschlossen, die Fertigungstiefe in Russland zwecks Lokalisierung auf 50 Prozent zu erhöhen. Deshalb habe WIKA 2016 begonnen, ein Industrielager bei Moskau aufzubauen.

„Indigo“ befindet sich noch im Bau. Die Fertigstellung ist auf 2018 datiert. Der Industriepark umfasst 80,6 Hektar und über 50 Unternehmen. Die Investition wird inklusive Strom, Kommunikation und Einrichtung auf bis zu 700 Mio. Rubel (ca. 10,9 Mio. Euro) geschätzt, so die Abteilung für Stadtplanung. Bis zu 12.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”] Quelle: Ghirlandajo , Petroz fishers, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0)