Zypries bei Konferenz zur Neuen Seidenstraße in Peking

Konferenz zur Neuen Seidenstraße in Peking

Die deutsche Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries ist zu einem Gipfeltreffen nach Peking gereist, auf dem China die „Neue Seidenstraße“ vorgestellt hat. Auch hochrangige Vertreter aus Russland waren vor Ort. Darüber berichtet die Deutsche Welle.

Die chinesische Regierung hat Vertreter aus mehr als hundert Ländern eingeladen. Mindestens 28 Staats- und Regierungschefs sind nach Peking gereist. Zu den hochrangigen Gästen zählten Russlands Präsident Wladimir Putin sowie der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan. Das Interesse ist groß, denn das Infrastruktur-Projekt erstreckt sich über mehrere Kontinente.

Zwischen China, Europa und Afrika soll nach Vorbild der historischen Seidenstraße ein modernes Verbindungsnetz entstehen. Doch anstatt Tee und Seide sollen auf der „Neuen Seidenstraße“ Hochgeschwindigkeitszüge rollen, Öl und Gas durch Pipelines fließen und neue Häfen und Straßen entstehen. Dafür lockt China mit Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe.

Zwar besteht auch in Deutschland großes Interesse an der Neuen Seidenstraße. Trotzdem ließ sich Angela Merkel von SPD-Politikerin Zypries vertreten. Die Wirtschaftsministerin kündigte im Vorfeld an sich „vor Ort für Marktöffnung, die Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen sowie den Abbau bestehender Handels- und Investitionshemmnisse“ einzusetzen.

Doch im Westen erntet das Projekt auch Kritik. Es waren kaum Spitzenpolitiker demokratischer Staaten in Peking anwesend. Westliche Diplomaten befürchten, dass China Wirtschaftskorridore errichten wird, die nach seinen eigenen Bedürfnissen und nicht denen Berlins oder Brüssels gestaltet werden. Trotz Skepsis wird die EU kaum etwas entgegensetzen können.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Brigitte Zypries – re:publica 2014, re:publica. Changed to 1040x585px. (CC BY-SA 2.o)