Roskomnadsor sperrt Instant-Messaging-Dienste
Der russische Behörde für Medienaufsicht Roskomnadsor hat vier Instant-Messaging-Dienste blockiert. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.
Erneut sorgen restriktive Maßnahmen der russischen Medienaufsichtsbehörde für Aufmerksamkeit. Der BlackBerry Messenger, der Multi-Messenger imo, die japanische Software Line sowie der Video-Messenger Vchat wurden für die Verwendung in Russland gesperrt, erklärte die Presseabteilung des Roskomnadsor-Vorsitzenden Wadim Ampelonski.
Die Dienste hätten ihre Kontaktinformationen nicht rechtzeitig mitgeteilt, lautet die offizielle Begründung. Damit landen die Dienste auf demselben Register wie das soziale Business-Netzwerk LinkedIn, dessen Website in Russland seit November 2016 gesperrt ist. Der Grund: LinkedIn ist bis heute einem Gesetz zur Speicherung personenbezogener Daten nicht nachgekommen.
Sperre von Porno-Seiten und VPN-Hostern
Auch sogenannte VPN-Hoster, die eine Umgehung von Internet-Sperren ermöglichen, sorgten zuletzt für Kontroversen. Roskomnadsor veranlasste die Sperrung des Anbieters Hidemy.Name, dessen Chef die Maßnahme als illegalen „Druck durch Offizielle“ kritisierte. Zudem bezeichnete die Behörde den Anonymisierungsdienst Tor als „Höhle für Kriminelle“.
Im September 2016 erntete Roskomnadsor Spott in den sozialen Medien. Grund dafür war die Sperrung von Pornhub und YouPorn, die weltweit zu den größten Pornographie-Websites zählen. Ob die Behörde nicht „eine Alternative vorschlagen“ könne, scherzte ein russischer Twitter-Nutzer. „Als Alternative kannst Du jemanden im echten Leben treffen“, konterte die Behörde.