Wirtschaftsnachrichten Russland am 4. Mai 2017

Wirtschaft in Russland am 4. Mai 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 4. Mai 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.


Nowatek erwirbt Lizenz für LNG-Anlage bei Linde

Der russische Energiekonzern Nowatek, der von den westlichen Sanktionen betroffen ist, hat eine Lizenz zur Gasverflüssigung beim deutschen Technologie-Konzern Linde AG erworben. Dies berichtet die Tageszeitung Kommersant.

Die unter anderem von Nowatek betriebene Gasverflüssigungsanlage „Yamal LNG“ am Hafen Sabetta auf der Jamal-Halbinsel soll spätestens 2021 ihren Betrieb eröffnen. Nun will der größte private Gasproduzent in Russland auch seine zweite Anlage, die sogenannte „Arctic LNG 2“ in den entlegenen Arktis-Regionen, mithilfe deutscher Hochtechnologie zum Laufen bringen.

Laut Nowatek-Chef Leonid Michelson soll der Grad der Lokalisierung erhöht werden. Dies diene zur Reduzierung der Kosten sowie der geopolitischen Risiken. Zwar seien LNG-Anlagen nicht von Sanktionen betroffen, jedoch könne man die Entwicklung kaum voraussagen. Die „Arctic LNG 2“ soll von 2022 bis 2024 gebaut werden. Bis dahin muss „Yamal LNG“ auf voller Kapazität laufen.

Neben der Lizenz hat Nowatek auch Grundausstattung wie Wärmetauscher, Kompressoren und Grundplatten erworben. „Die Vereinbarungen ebnen den Weg für die nächsten arktischen LNG-Projekte“, so Michelson gegenüber Reuters. Zusätzlich hat Nowatek einen Rahmenvertrag über strategische Zusammenarbeit mit dem Anlagenbau-Unternehmen TechnipFMC unterzeichnet.


Kuka produziert Roboter in Russland

Das deutsche Maschinenbau-Unternehmen Kuka will gemeinsam mit russischen Partnern eine Produktion von Robotern in Moskau eröffnen. Dies berichtet das russische Branchenportal i-mash.ru.

„Das Unternehmen Kuka ist einer der weltweit führenden Roboter-Herstellern“, erklärte Alexei Fursin, Leiter der Abteilung für Wissenschaft und Industriepolitik der Stadt Moskau. „Wir verstehen die Tendenz hin zur Automatisierung von Industrie und Produktionsprozessen. Deshalb halten wie die Errichtung einer Roboter-Produktion auf dem Stadtgebiet für notwendig.“

Die Kuka AG ist nach Eigenangaben ein international tätiges Unternehmen mit rund 3 Mrd. Euro Umsatz und 12.300 Mitarbeitern. Der Hauptsitz befindet sich in Augsburg. Das Unternehmen ist spezialisiert auf intelligente Automatisierungslösungen im Sinne der Industrie 4.0, unter anderem Roboter-Systeme, Fertigungsmaschinen und Produktionsanlagen.


Roskomnadsor blockiert Messaging-Dienste

Der russische Behörde für Medienaufsicht Roskomnadsor hat vier Instant-Messaging-Dienste blockiert. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Erneut sorgen restriktive Maßnahmen der russischen Medienaufsichtsbehörde für Aufmerksamkeit. Der BlackBerry Messenger, der Multi-Messenger imo, die japanische Software Line sowie der Video-Messenger Vchat wurden für die Verwendung in Russland gesperrt, erklärte die Presseabteilung des Roskomnadsor-Vorsitzenden Wadim Ampelonski.

Die Dienste hätten ihre Kontaktinformationen nicht rechtzeitig mitgeteilt, lautet die offizielle Begründung. Damit landen die Dienste auf demselben Register wie das soziale Business-Netzwerk LinkedIn, dessen Website in Russland seit November 2016 gesperrt ist. Der Grund: LinkedIn ist bis heute einem Gesetz zur Speicherung personenbezogener Daten nicht nachgekommen.

Auch sogenannte VPN-Hoster, die eine Umgehung von Internet-Sperren ermöglichen, sorgten zuletzt für Kontroversen. Roskomnadsor veranlasste die Sperrung des Anbieters Hidemy.Name, dessen Chef die Maßnahme als illegalen „Druck durch Offizielle“ kritisierte. Zudem bezeichnete die Behörde den Anonymisierungsdienst Tor als „Höhle für Kriminelle“.

 

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”] Quelle: LxAndrew , снимки конца июня – начала июля 2015 г., Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 4.0