Wirtschaftsnachrichten Russland am 23. Juni 2017

Wirtschaft in Russland am 23. Juni 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 23. Juni 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.



Russische Medienaufsicht droht Telegram-Entwickler

Der Chef der russischen Medienaufsicht Roskomnadsor, Alexander Schurow, droht Telegram-Entwickler Pawel Durow mit einer Sperrung des Instant-Messaging-Dienstes.

In einem offenen Brief auf der Roskomnadsor-Website erklärt Schurow: „Ich muss zugeben, dass derzeit alle vorhandenen Möglichkeiten zur offiziellen Kommunikation mit dem Team des Telegram Messengers ausgeschöpft sind.“ Eigenen Angaben zufolge bemühe sich die Behörde „praktisch jeden Tag“ darum, Pawel Durow zur Bereitstellung von Informationen zu bewegen.

Laut russischer Gesetzgebung sei Telegram in der Pflicht, einen Fragebogen zur Unternehmensstruktur an Roskomnadsor zu versenden. Doch bisher habe Telegram jede Kontaktaufnahme ignoriert. Wie Insider berichten, wolle Durow den Forderungen weiterhin keine Beachtung schenken. Dies werde zur Sperrung der Software führen, warnte die Behörde.


Samsung Galaxy S8 startet in Russland mit Erfolg

Im Mai 2017 konnte Samsung in Russland rund 56.000 Einheiten des neuen Smartphone-Modells Galaxy S8 und S8+ umsetzen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti

Das Samsung Galaxy S8 (64 GB) kostet derzeit auf der offiziellen Website 54.990 Rubel (ca. 826 Euro). Trotz des hohen Preises wanderten in Russland im ersten Verkaufsmonat rund 32.000 Einheiten über die Ladentheke. Das Modell mit dem größeren Display (Galaxy S8+) wurde immerhin 24.000 Mal verkauft. Dies geht aus Daten des koreanischen Konzerns hervor.

Wie zahlreiche Händler berichten, seien die Verkaufszahlen des S8 deutlich höher als beim Launch des Vorgängermodells. Der erste Monat nach dem Launch übersteige den Absatz des S7 und S7 edge um das 2,7-fache, berichtet das Elektronik-Fachgeschäft Euroset. Auch die Einzelhandelskette Swjasnoj beobachte einen Anstieg der Verkaufszahlen um das 2,6-fache.


Neues Gesetz zur Sperrung von Spiegelserver

Die Staatsduma hat in dritter und letzter Lesung ein Gesetz zur Sperrung von Spiegelserver verabschiedet. Damit soll Internet-Piraterie bekämpft werden. Dies berichtet Wedomosti.

Russlands Ministerium für Kommunikation und Vertreter der Filmindustrie haben den Gesetzentwurf in 2016 entwickelt, um illegale Verbreitung von audiovisuellen Inhalten zu unterbinden. Laut Urhebern sei die Sperrung von Online-Tauschbörsen unzureichend beim Kampf gegen Internet-Piraterie. Ein Bedrohung seien vor allem sogenannte „Spiegelserver“.

Ein Spiegel beschreibt die exakte Kopie eines Datensatzes, der auf einem Server liegt. Auf diese Weise werden Inhalte im Internet selbst dann verbreitet, wenn Regierungen oder Provider den Zugriff auf eine Website blockieren. Das neue Gesetz berechtigt Urheber, Spiegelserver mit illegalen Inhalten an russische Behörden zu melden und eine sofortige Sperrung zu erwirken.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”] Quelle: kuhnmi, Petropavlovsk-Kamchatsky and its Volcanoes, Size changed to 1040x585px., CC BY 2.0