Wirtschaftsnachrichten Russland am 16. Juni 2017

Wirtschaft in Russland am 16. Juni 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 16. Juni 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.



Deutschland und Österreich verurteilen US-Sanktionen

Österreichs Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) verurteilen die neuen US-Sanktionen gegen Russland, so das Auswärtige Amt.

Europas Sozialdemokraten verurteilen die neuen US-Sanktionen gegen Russland. Sie werfen den USA wirtschaftliches Eigeninteresse vor. Der Grund: Washington will Investments in und Lieferungen an russische Pipelines bestrafen. Die Schwelle für Sanktionen liegt bei 5 Mio. Euro Liefer- und Finanzierungswert. Das setzt auch Europas Gas- und Ölunternehmen unter Druck.

Gabriel und Kurz sehen Nord Stream 2 in Gefahr. Die deutschen Konzerne Uniper und Wintershall sowie die österreichische OMV sind maßgeblich an der Finanzierung der Ostseepipeline beteiligt. Die Politiker kritisieren in einer gemeinsamen Erklärung die „Drohung mit völkerrechtswidrigen extraterritorialen Sanktionen gegen europäische Unternehmen“.


Siemens bringt Windkraft nach Russland

Das auf Erneuerbare Energien spezialisierte deutsch-spanische Joint-Venture Siemens Gamesa liefert Windkraft-Turbinen nach Rostow und Murmansk. Darüber berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Der Elektrizitätsversorger Enel Russia hat eine Ausschreibung für Windkraftanlagen in den Regionen Murmansk (200 MW) und Rostow (90 MW) gewonnen. Wie Generaldirektor Carlo Palasciano am Donnerstag mitteilen ließ, soll das im April 2017 mit Siemens zusammengeschlossene Wind-Power-Unternehmen Gamesa die nötige Ausrüstung liefern.

Die Herstellung der Turbinen muss im Rahmen der Ausschreibung bis 2019 einen Lokalisierungsgrad von 65% erreichen. Enel Russia will laut Wedomosti 26 Mrd. Rubel (ca. 403 Mio. Euro) in die geplanten Windkraftanlagen investieren. 60-70% davon gehen an Siemens Gamesa, schätzen Marktexperten. Das Unternehmen gilt als Weltmarktführer der Windkraft.


Wirtschaftsministerium bald in Moscow City zuhause?

Premierminister Dmitri Medwedew erwägt, vier Ministerien in das Stadtviertel Moscow City zu verlegen. Dies berichtet die Tageszeitung Kommersant.

Ende 2018 sollen vier Ministerien das Stadtzentrum verlassen. Ihr neues Zuhause: Zwischen den Wolkenkratzern des Büro-und Geschäftszentrums Moscow City. Damit sollen Betriebskosten reduziert werden, so Medwedew. Betroffen sind zunächst Industrie-, Wirtschafts-, Kommunikations- und Bauministerium. Später könnten weitere Regierungsgebäude folgen.

Der Flächenbedarf wird auf insgesamt 70.000 qm geschätzt. Nach Angaben des Immobilienunternehmens Colliers International gibt es in Moscow City derzeit einen Leerstand von 247.000 qm. Der Umzug könnte nach aktuellem Stand bis zu 20,23 Mrd. Rubel (ca. 313 Mio. Euro) kosten. Die alten Gebäude im Herzen der Hauptstadt sollen an Investoren verkauft werden.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”no”]Slatoust in der Oblast Tscheljabinsk. Historisches Foto von 1910. Digital restauriert. Gefunden bei Wikipedia.

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