Tagesübersicht Russlandgeschäft: 05.04.2016

Lukoil verzichtet auf Bashneft-Privatisierung, Österreichischer Präsident in Moskau, Russland 2015 nicht mehr in Top-3 der Militärausgaben

Das ist die Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 5. April 2016. Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und haben diese Themen für Sie:


Russischer Botschafter in Österreich: Gazprom-OMV-Deal keine Gefahr für österreichische Wirtschaft

Die Kritik an einem geplanten Asset-Tausch zwischen der österreichischen OMV und der russischen Gazprom sei zu politisiert, sagte der russische Botschafter in Österreich, Dmitrij Ljubinskij vor dem Moskau-Besuch des österreichischen Präsidenten, Heinz Fischer. Das berichtete die Nachrichtenagentur TASS. Er sehe keine Risiken für die österreichische Wirtschaft. „Ich denke, die Situation ist leicht abstrus und politisiert. Natürlich ist es Sache der Unternehmen selbst, die Vereinbarungen zu kommentierten, die sie erreichen, aber ich denke, dass es [der Deal] keine Gefahr für die österreichische Wirtschaft darstellt.

Laut Ljubinskij unterstütze Österreich hingegen den Bau der Nord Stream 2-Gaspipeline. Dabei sei OMV jedoch auf staatlicher Ebene involviert. „Das ist nicht nur ein kommerzielles Projekt, das ein österreichisches Unternehmen involviert, das Land steht hinter Nord Stream 2“, sagte er.


Ergebnisse der Vorstandswahlen der AHK-Russland

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) hat wie berichtet am 31. März 2016 Matthias Schepp als neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Nun hat die AHK auch die Zahlen der Wahl bekanntgegeben. Hier ein Auszug:

“Im Ergebnis der gestrigen Mitgliederversammlung möchten wir Sie darüber informieren, dass die AHK-Mitgliedsunternehmen Matthias Schepp als neuen Vorstandsvorsitzenden der AHK bestätigt haben. Er wurde mit 371 der 399 abgegebenen Stimmen gewählt, drei Stimmen waren ungültig“

Vizepräsident ist Alexey Grigoriev (METRO), Schatzmeister Heinrich Steinhauer (HELABA). Die vollständige Liste der Vorstände finden Sie hier.


Österreichischer Präsident Heinz Fischer in Moskau

Heute und morgen ist der (scheidende) österreichische Präsident Heinz Fischer auf Staatsbesuch in Moskau. Er wird dort von Russlands Präsident Putin und Premierminister Medwedew empfangen. Dabei soll es vor allem um politische Themen gehen. Wirtschaft wird wohl nur am Rande ein Rolle spielen.

Auf seiner Reise wird der Präsident von vier Regierungsmitgliedern begleitet. Neben Außen- und Justizminister ist auch Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) dabei.

Unterstützt von dem Landwirtschaftsminister plant der Bundespräsident, sich um den Abbau von Handelsbarrieren zu bemühen, mit denen Russland bisher mit Verweis auf Hygienefragen den Import mancher österreichischer Landwirtschaftsprodukte verhindert, schreibt finanzen.at unter Berufung auf die Presseagentur APA.

Gleichzeitig will Österreich Kultur- und Gesundheitstourismus für russische Gäste attraktiver machen – über eine Verbesserung der diesbezüglichen Kooperation soll nunmehr in Moskau verhandelt werden. Ähnliches wird auf dem Gebiet der österreichisch-russischen Wissenschaftsbeziehungen angestrebt.

Das Ziel der Reise umriss Fischer: “Wirtschaftliche und politische Veränderungen in diesem Raum betreffen jeden einzelnen Menschen in Österreich. Wir wollen mit den wichtigsten Playern in dieser Region vernünftig zusammenarbeiten.“ Das berichtete Standard.at aus Wien im Vorfeld der Reise.


Wirtschaftsminister Uljukajew: Russland verlässt Rezession 2016 und wächst 2017

Russlands Wirtschaft werde 2016 die Rezession verlassen und 2017 in den Wachstumsbereich eintreten, sagte der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexej Uljukajew, am Montag laut TASS.

„In diesem Jahr schaffen wir es endlich, aus der ökonomischen Rezession herauszukommen und werden 2017 auf den Pfad der Erholung zurückkehren“, sagte der Minister bei einem Treffen des Business Russia General Council. In den vergangenen neun Monaten habe sich die russische Wirtschaft in einem „zögerlichen Zustand“ befunden.


Lukoil wird Bashneft-Anteile nicht kaufen

Der russische Ölkonzern Lukoil erwäge nicht einmal, einen 25-prozentigen Anteil am staatlichen Ölproduzenten Bashneft zu kaufen, sagte Lukoils Vize-Präsident Leonid Fedun am gestrigen Montag wie TASS berichtet.

Die Firma sei nicht bereit, zu viel zu bezahlen, fügte er hinzu. „Wir haben ein Modell, wir haben eine Vorstellung von einem fairen Preis und werden nicht einen Cent mehr bezahlen, sagte er. Lukoil hatte zuvor Interesse bekundet, ein Kontrollpaket an Bashneft zu kaufen. Bashneft, das sich in staatlichem Besitz befindet, ist Hauptkandidat für eine Privatisierung.


Russland fällt aus den Top-3 der Länder mit den meisten Militärausgaben

Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, ist sicher umstritten, doch Russland hat seinen dritten Platz bei den Ländern mit den höchsten Militärausgaben 2015 eingebüßt. Nun ist Saudi-Arabien hinter den USA und China der Drittplatzierte. Das geht aus einem neuen Bericht des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hervor.

Für weitere Details finden Sie hier die Pressemitteilung zum Nachlesen (auf Englisch).