Tagesübersicht Russlandgeschäft: 19.11.2015

Am Donnerstag, den 19.11.2015 in der Tagesübersicht Russlandgeschäft:

  • Russisches Einfuhrverbot ukrainischer Lebensmittel ab 1. Januar 2016,
  • Fitch: Tinkoff und Sovkombank mit verbessertem Rating,
  • Handel zwischen Russland und Japan ähnlich stark eingebrochen wie der Handel Russlands mit Deutschland.

Russisches Einfuhrverbot ukrainischer Lebensmittel ab 1. Januar 2016

Russland verbietet ab 1.1.2016 Lebensmittelimporte aus der Ukraine. Der Grund dafür sei das Inkrafttreten des Assozierungsabkommens mit der EU am 1. Januar, erklärte der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew am Mittwoch. “Mit dem Verbot schützt Russland seinen Markt gegen den zollfreien Import europäischer Lebensmittel durch die Ukraine“, sagte der Minister.

Auf ukrainischer Seite entgegnete Ministerpräsident Jazenjuk, dass die wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland ohnehin deutlich abgenommen habe. Der Außenhandel zwischen beiden Ländern hat sich in den ersten neun Monaten 2015 fast halbiert. Dennoch ist Russland weiter wichtigster Handelspartner der Ukraine.

Laut dpa rechnet Jazenjuk mit Verlusten von 600 Millionen Dollar durch das Embargo. Wirtschaftsministerin Nataliya Mykolska sprach hingegen gegenüber Interfax letzte Woche von möglichen Einbußen in Höhe von nur 205 Millionen Dollar.


Tinkoff und Sovkombank mit verbessertem Rating

Die Ratingagentur Fitch hat die Aussicht der beiden russischen Banken Tinkoff und Sovkombank von „negativ“ auf „stabil“ angehoben. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch.

Die internationale Ratingagentur erwarte demzufolge, dass beide Banken auch bei einer Verschlechterung der Qualität der Aktiva profitabel bleiben. Beide erhielten die Bewertung B+. Auch andere russische Banken sind im Fitch-Bericht “Russian Consumer Finance Banks” bewertet worden: die OTP Bank (OTP) hat das Rating BB erhalten, die Orient Express Bank (OEB) B-.


Handel zwischen Russland und Japan ebenfalls stark eingebrochen

Deutschland ist mit der Krise der russischen Wirtschaft nicht allein. Nicht nur der Handel zwischen Deutschland und Russland ist deutlich zurückgegangen. Auch der Handel Russlands mit Japan ist in den ersten zehn Monaten 2015 stark eingebrochen – um mehr als ein Drittel (38 Prozent).

Im Vergleich: Im ersten Halbjahr 2015 betrug der Rückgang der deutschen Exporte nach Russland 4,8 Milliarden Euro (5,1 Milliarden Dollar) oder 31,5 Prozent zum Vorjahr. Sie lagen zum Halbjahr 2015 bei 10,5 Milliarden Euro. Die deutschen Importe aus Russland schrumpften ebenfalls. Sie gingen im ersten Halbjahr um gut ein Viertel auf knapp 15,5 Milliarden Euro zurück.

Der bilaterale Handel zwischen Russland und Japan belief sich von Januar bis Oktober 2015 auf 17,7 Milliarden Dollar. Im gleichen Zeitraum 2014 waren es noch 28,3 Milliarden Dollar. Der Rückgang betrug also 10,6 Milliarden Dollar.

Das sei vor allem auf den Fall des Rubels und den Ölpreis zurückzuführen, sagte der japanische Finanzminister am Donnerstag gegenüber der russischen Agentur TASS. Der Rückgang des Handelsvolumens hat unter anderem mit den niedrigeren Preisen für russische Ölexporte und der gesunkenen Nachfrage in Russland zu tun. Im Oktober fiel etwa der Export japanischer Autos nach Russland um ein Drittel.


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