Tagesübersicht Russlandgeschäft: 16.11.2015

Unsere Tagesübersicht zum Russlandgeschäft für Montag, den 16.11.2015. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Start in die Woche.

  • Lkw-Maut in Russland seit gestern in Kraft,
  • Generaldirektor von Merck Russland äußert sich zur Russlandstrategie des Unternehmens.

Lkw-Maut in Russland am 15.11. eingeführt

Seit gestern müssen Lkw mit einem Gewicht von mehr als 12 Tonnen in Russland eine Maut-Gebühr entrichten. Über die Einführung des Maut-Systems namens „Plato” berichtete Ostexperte.de bereits in diesem Artikel.
Bis zum 29. Februar 2016  (2016 ist ein Schaltjahr), müssen allerdings vorerst nur 1,53 Rubel pro Kilometer gezahlt werden. Ab 1. März 2016 bis Ende 2018 3,05 Rubel und ab 1.1.2019 dann die volle Gebühr von 3,73 Rubel pro Kilometer. Die Einführung war ursprünglich schon vor einem Jahr geplant, musste aber verschoben werden.

Die Lkw-Fahrer und Transportunternehmen protestieren vergangene Woche gegen die Maut, die für die Instandhaltung der russischen Straßen eingesetzt werden soll. Schwere Transporter seien nämlich für einen Großteil der Straßenschäden in Russland verantwortlich, heißt es von Seiten Befürworter des Systems. Noch herrscht zudem Verwirrung um die Einführung des Systems. Es seien bislang nicht genügend On-Board-Geräte verfügbar, mit denen die Gebühr automatisch errichtet werden könne, klagten die Fahrer. Die Ausgabe der Systeme habe erst spät am 9. November begonnen, wird in einem Artikel von RBC  behauptet. Außerdem seien sie bislang nur an große Transportunternehmen mit mehr als 300 Wagen vergeben worden, klagen die kleineren Unternehmen. Also müssen viele die geplanten Strecken vorher online anmelden. Auch die Kosten stiegen durch die Gebühr weiter, kritisierten sie. Trucker beschwerten sich etwa gegenüber dem Nachrichtenportal RBC, dass sich Öl, Reifen und Kraftstoff bereits zuvor verteuert habe, nicht aber die Raten, die sie für die Fahrten erhielten.

Die russische Gewerkschaft der Kraftfahrer hat eine Rücknahme der Maut gefordert.


Merck KGaA erklärt seine Russland-Pläne

Das deutsche Pharma- und Chemieunternehmen Merck KGaA hat am Donnerstag neue Quartalszahlen veröffentlicht. Das Darmstädter Unternehmen hat seine Verkäufe weltweit um 6,8 Prozent steigern können. Merck rechnet zudem damit, am 18. November den US-amerikanischen Laborausrüster Sigma-Aldrich zu übernehmen. Die 17-Milliarden-Dollar-Akquisition ist die größte in der fast 350-jährigen Unternehmensgeschichte von Merck.

Für Russland hat das Unternehmen große Pläne. Man habe für das Land eine Wachstumsstrategie entwickelt, an der man trotz der Krise festhalten wolle, sagte Merck Russia Generaldirektor Jürgen König im Interview mit Ostexperte.de. Man setze dabei besonders auf eine Kooperation mit lokalen Partnern wie Pharmstandard, in deren Fabriken man auch produziere.

“Wenn jeder kommt und hier noch eine Fabrik aufbaut, hilft das dem Land bestimmt nicht“, sagte König. Man habe vorerst nicht vor, in Russland eine eigene Fabrik zu bauen. In Russland habe das Unternehmen aber noch Nachholbedarf. Das Land sei nicht unter den Top 10 weltweit, aber ein sehr wichtiger Markt, den man nun in Angriff nehmen wolle.


Wir hoffen, Ihnen gefällt unsere Tagesübersicht Russlandgeschäft. Wir freuen uns auf Anregungen und Feedback unten in den Kommentaren oder per Mail.