Für heute Schneesturm in Moskau erwartet, Bauernpräsident gegen Sanktionen, Arbeitslosenzahl gestiegen und Ferner Osten will Investitionen anlocken – Tagesübersicht Russlandgeschäft 12.1.16
Guten Tag und willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am Dienstag, den 12. Januar 2016. Wir möchten Sie zunächst vor dem Schneesturm warnen, der wohl heute Nachmittag über Moskau hereinbrechen wird (siehe unten) und wünschen Ihnen einen angenehmen und vor allem sicheren Tag.
Ansonsten sind das hier unsere heutigen Themen:
- Bauernpräsident Joachim Rukwied fordert Ende der Russland-Sanktionen,
- Arbeitslosenzahl in Russland in letzter Dezemberwoche um 1,9 Prozent gestiegen,
- Heute Schneesturm in Moskau,
- Roskomnadsor gibt bekannt, welche Unternehmen wann zum Gesetz über die persönlichen Daten kontrolliert werden,
- Erstmals auch sanktionierte türkische Lebensmittel zerstört,
- Russlands Ferner Osten will Investoren anlocken.
Bauernpräsident Joachim Rukwied fordert Ende der Russland-Sanktionen
Bauernpräsident Joachim Rukwied hat gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) gefordert, dass man sich mehr bemühen müsse, die Russland-Sanktionen aufzuheben. „Die Bemühungen hinsichtlich einer Aufhebung des Embargos müssen intensiviert werden“, sagte Präsident des Deutschen Bauernverbandes.
Angesichts der wirtschaftlich „schlimmen Lage vieler Bauern“ sei ein Ende der Sanktionen gegen Russland wichtig. Nach Angaben des Verbandschefs kostet das Embargo die deutschen Landwirte jährlich fast eine Milliarde Euro.
Arbeitslosenzahl in Russland in letzter Dezemberwoche um 1,9 Prozent gestiegen
Einem Bericht der russischen Tageszeitung „Kommersant“ zufolge, ist die Arbeitslosigkeit in Russland ein der letztem Dezemberwoche (vom 23. bis zum 29. Dezember 2015) um 1,9 Prozent angestiegen – um 993.104 Personen. Das gab das russische Arbeitsministerium an.
In 12 Regionen sank in dieser Zeit die Arbeitslosenrate, in 62 hingegen, darunter auch St. Petersburg, stieg sie um mehr als einen Prozentpunkt an.
Im November lag die offizielle Arbeitslosenrate im gesamten Land bei 5,8 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung. Im Jahresvergleich heißt das einen Anstieg um 10,4 Prozent.
Heute Schneesturm in Moskau
Für Moskau wird für heute vor einem Schneesturm gewarnt. Nach vorläufigen Schätzungen der Wetterbehörde Roshydromet wird von 12. bis 13. Januar in Moskau mehr als 35 Prozent der durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmenge fallen. Laut dem Wetterdienst, wird der starke Schneefall am Dienstag Nachmittag beginnen. In dieser Woche sei auch mit starken Temperaturschwankungen von knapp unter dem Gefrierpunkt bis -20°C zu rechnen.
Roskomnadsor gibt bekannt, welche Unternehmen wann zum Gesetz über die persönlichen Daten kontrolliert werden
Die Kommunikationsbehörde Roskomnadsor hat Termine für Kontrollen von Unternehmen zur Änderung am Datenspeicherungsgesetz veröffentlicht. Die Änderung, die seit dem 1. September 2015 in Kraft ist, sieht vor, dass die persönlichen Daten russischer Bürger in Russland gespeichert werden müssen.
Hier lesen Sie unseren Artikel dazu.
Erstmals auch sanktionierte türkische Lebensmittel zerstört
Russland hat erstmals auch sanktionierte türkische Lebensmittel vernichtet, die illegal ins Land gelangt sind. Seit Sommer werden in Russland Waren vernichtet, die trotz Sanktionen illegal ins Land eingeführt werden. Die Maßnahme hatte in Russland für Diskussionen darüber gesorgt, was man mit den Lebensmitteln stattdessen anfangen könnte.
Diesmal waren es türkische Mandarinen – und dann kam ein Bulldozer. 225 Kilogramm seien in der Region Stawropol zerstört worden, berichtete RBC am Sonntag und bezog sich dabei auf Sprecher der Aufsichtsbehörde Rosselchosnadsor. Am 8. Januar hätte man die Mandarinen gefunden, die am 5. Januar importiert worden seien, heißt es.
Russlands Ferner Osten will Investoren anlocken
Die fernöstliche russische Region Primorje, zu der auch die Stadt Wladiwostok gehört, soll schneller entwickelt werden. Dazu sollen Investitionen angelockt werden. Laut einem Bericht von Germany Trade and Invest (GTAI) arbeiten Investoren und Verwaltung in der Region an großen Projekten für den Hafenausbau, Logistikterminals, die Produktion von Baustoffen, die Landwirtschaft und Fischzucht. Viele Projekte zielen dabei auf den Absatzmarkt China, aber nicht alle. Eine spezielle Investitionsagentur soll dabei potenziellen Investoren eine Ansiedlung in Wladiwostok und Umgebung so leicht wie möglich machen.
Derzeit gebe es bereits 119 Projekte, die geplant oder bereits umgesetzt würden, zitiert GTAI die stellvertretende Direktorin der Investitionsagentur Primorje, Elena Jaskewitsch. Auch deutsche Unternehmen könnten sich an die Agentur wenden, wenn sie Möglichkeiten für Technologielieferungen oder Beteiligungen prüfen oder selber in der Region Primorje investieren wollen, heißt es weiter.
Interessant für deutsche Firmen ist etwa der geplante Ausbau der Infrastruktur in den Häfen in und um die Stadt Wladiwostok. Dazu zählen die Errichtung neuer Logistikterminals in den Seehäfen Wladiwostok und Nachodka, die Modernisierung des Fischereihafens Wladiwostok und die Erweiterung der südlich gelegenen Häfen Zarubino und Slawjanka.
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