Neue Zugverbindung von Moskau nach St. Petersburg
Ab Oktober 2017 soll der von Siemens hergestellte HGV-Zug Sapsan auch nachts zwischen Moskau und St. Petersburg verkehren. Dies berichtet die Rossijskaja Gaseta unter Berufung auf die russische Eisenbahngesellschaft RZhD.
Die neue Zugverbindung soll ab dem 4. Oktober 2017 starten. Der Ticketverkauf hat bereits begonnen. In beiden Städten sollen die Züge täglich um 21 Uhr abfahren. Ankunft in St. Petersburg ist um 0:42 Uhr, in Moskau um 0:58 Uhr. Geplant ist ein Zwischenstopp in Twer.
Insgesamt sollen ab Oktober täglich 14 Sapsan-Züge verkehren. Bei hoher Nachfrage kann die Anzahl auf 16 erhöht werden. Laut Interfax hat die Eisenbahngesellschaft bereits im April 2017 angekündigt, neue Fahrtzeiten einzuführen. Zugverbindungen in der Nacht sowie in den frühen Morgenstunden seien im Interesse der Kunden, erklärte ein RZhD-Mitarbeiter.
Für Nachtfahrten wolle die Eisenbahn gemeinsam mit dem deutschen Hersteller Siemens das Beleuchtungssystem optimieren. Zudem kündigte ein RZhD-Manager im Winter 2016 an, weitere Züge bestellen zu wollen. Im vergangenen Jahr ist das Sapsan-Transportvolumen um 37,4% auf 4,8 Millionen Passagiere angestiegen. Die Auslastung erreiche laut Eigenangaben fast 100%.
Siemens-Zug „Sapsan“
Der Präsident der Fa. Siemens in Russland, Dr. Dietrich Möller, erklärte Interview mit Ostexperte.de:
„Russland ist das größte Eisenbahnland. 2006 haben wir den ersten Vertrag für die „Sapsan“-Züge unterzeichnet und damit den Start des Hochgeschwindigkeitsverkehrs auf der Strecke Moskau-Sankt Petersburg ermöglicht.
Die Sapsan-Züge sind zum Symbol für pünktlichen, sicheren und komfortablen Hochgeschwindigkeitsverkehr seit der Betriebsaufnahme im Jahr 2009 geworden. Heute nähert sich die Auslastung der Züge der 90%-Marke, nach den Angaben der RZD betrug der Passagierzuwachs 2016 fast 40% gegenüber dem Vorjahr.“
Zudem wurde im Februar 2017 im Depot „Podmoskownaja“ ein Zentrum für die Verarbeitung und Analyse von Diagnose-Daten errichtet. Bei Moskau werden über 1.200 Waggons der von Siemens entwickelten Züge „Lastotschka“ (deutsch: „Schwalbe“) und „Sapsan“ (deutsch: „Wanderfalke“) repariert und gewartet.