Russische Eisenbahnen wollen Sapsan-Fuhrpark verdoppeln
Der deutsche Konzern Siemens verhandelt derzeit offenbar über weitere Lieferungen von Hochgeschwindigkeitszügen an die russische Eisenbahngesellschaft RZhD. Im Gespräch sind 11 Sapsan-Züge und 27 zusätzliche Waggons. Dies berichtet die staatliche Agentur TASS unter Berufung auf Dietrich Möller, den Siemens-Präsidenten in Russland.
Derzeit verkehrt der „Sapsan“ (deutsch: „Wanderfalke“) täglich zwischen Moskau und St. Petersburg. Insgesamt besitzen die Russischen Eisenbahnen 16 HGV-Züge des Modells „Sapsan“ aus deutscher Siemens-Herstellung. Laut Siemens-Präsident Möller plant die staatliche Bahngesellschaft den Erwerb von zehn oder elf weiteren Schnellzügen. Darüber hinaus will RZhD 27 neue Waggons kaufen. Sobald alle offenen Fragen in Bezug auf Anzahl, Technologie und Finanzierung der Züge geklärt sind, soll der Deal abgewickelt werden, so Möller. Jedoch könne der Manager nicht mit Sicherheit sagen, ob der Vertrag im Jahr 2018 abgeschlossen werde.
Bereits im August 2017 kündigte RZhD-Vizepräsident Alexander Mischarin an, weitere Sapsan-Züge bestellen zu wollen. Gründe für diese Pläne seien steigende Passagierzahlen und wachsende Transportvolumina. Darüber hinaus bieten die Russischen Eisenbahnen seit Oktober auch Nachtfahrten zwischen der russischen Hauptstadt Moskau und St. Petersburg an. Laut einer Pressemitteilung soll der Sapsan-Zug ab dem 1. März 2018 zudem erneut auf der Eisenbahnstrecke zwischen St. Petersburg und Nischni Nowgorod verkehren. Seit Februar 2017 werden die Siemens-Züge in einem Depot im Moskauer Gebiet repariert und gewartet.
Zu den Tätigkeiten des deutschen Konzerns Siemens im russischen Eisenbahn-Sektor erklärte Dietrich Möller im Ostexperte.de-Interview:
Fotoquelle: Sergey Korovkin 84, ЭВС2-02, Zuschnitt auf 1040×585., CC BY-SA 3.0[/su_spoiler]„Wenn wir von den wichtigsten Projekten sprechen, so stehen im Fokus nach wie vor Energie- und Eisenbahnprojekte. Gerade für die Russischen Eisenbahnen haben wir landesweit mehrere lokale Produktionsstätten aufgebaut, bei Jekaterinburg eine große Fertigung für Züge und Lokomotiven „Ural Locomotives“ – ein JV mit der Sinara Group, in Sankt Petersburg – die Service-Depots „Metallostroj-1“ und „Metallostroj-2“, bei Sotschi das Depot „Adler“, in Moskau – das Depot „Podmoskownaja“, auf dessen Basis auch das Zentrum für Datenanalyse seine Tätigkeit aufgenommen hat. Hier werden die aus dem Betrieb der Schienenfahrzeuge und der Eisenbahninfrastruktur ermittelten Diagnosedaten gebündelt verarbeitet.“