Russland plant Freihandel mit Kolumbien

Russland will Freihandel zwischen EAWU und Kolumbien

Der russische Industrieminister Denis Manturow warb in der kolumbischen Hauptstadt Bogotá auf einer bilateralen Konferenz um eine Freihandelszone zwischen Kolumbien und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Dies geht aus einer Pressemitteilung des Ministeriums hervor.

Manturow lobte in seiner Ansprache die Entwicklung des russisch-kolumbischen Handels 2017. Grundlage dieser Dynamik seien insbesondere russische Rohstofflieferungen. In der Zukunft sei es eine „Kernaufgabe“, die Zusammenarbeit in anderen Bereichen wie der Spitzentechnologie zu vertiefen. Der Industrieminister erklärte, dass er den „Weg für eine langfristige Partnerschaft“ ebnen will. Vor allem im Bereich Infrastruktur könne Russland einen großen Beitrag leisten:

„Unsere Unternehmen können schnell die Lieferung von Technologien für den Land-, Wasser- und Lufttransport sowie Ausrüstung für die Reparatur von Straßen und Eisenbahnschienen organisieren. Das russische Business sucht nach einer gezielten Teilnahme an Projekten im Schiffsbaubetrieb, in der Entwicklung einer Hafeninfrastruktur sowie in der Modernisierung und Ausrüstung von Flughäfen mit modernen Systemen zur Flugverkehrskontrolle.“

Russlands Industrieminister erklärte in seiner Rede, dass Kolumbien für russische Autobauer die attraktivste Nation in Lateinamerika ist. Unternehmen wie Kamaz, UAZ und GAZ seien an einer Vertiefung der Partnerschaft interessiert. Auch die Lieferung von Bussen, Lkw und leichten Nutzfahrzeugen sei für Russland ein wichtiges Thema.

Im Bereich Energie gibt es bereits eine erfolgreiche Partnerschaft, erklärte Industrieminister Manturow. Seit 15 Jahren liefere der russische Energiemaschinen-Hersteller „Silowyje maschiny“ Technologien in das lateinamerikanische Land. In der Zukunft sei Russland daran interessiert, weitere Ausrüstung für kolumbianische Kraftwerke bereitzustellen.

Freihandel zwischen Russland und Kolumbien

Möglichkeiten zur Kooperation erkennt Manturow in den Bereichen Chemieindustrie, Metallurgie, Landwirtschaft, Biomedizin, Bauwirtschaft und Informationstechnologie. Aus diesem Grund schlug der Minister vor, bilaterale Handelsbeschränkungen zu reduzieren. Kolumbianische Unternehmen sollen zahlreiche Vorteile erhalten, darunter Beteiligungen an Industrieparks und Steuervergünstigungen.

Manturow hat der kolumbianischen Regierung vorgeschlagen, einer Freihandelszone mit den Ländern der EAWU beizutreten. Die Mitglieder der Wirtschaftsunion sind Russland, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Armenien. Ein Freihandelsabkommen der EAWU besteht unter anderem bereits mit Vietnam, Usbekistan und Moldawien.

Vor seiner Kolumbien-Reise besuchte Manturow die paraguayische Hauptstadt Asunción. Dort traf er Außenminister Eladio Loizaga und Bauminister Ramón Jiménez, um über eine tiefere Partnerschaft zwischen Russland und Paraguay zu sprechen. Geplant ist eine Kooperation in den Bereichen Infrastruktur, Energie, Landwirtschaft und Automobilindustrie.

Titelbild
Fotoquelle: http://minpromtorg.gov.ru[/su_spoiler]