Russland plant Produktionszone in Paraguay
Der russische Minister für Industrie und Handel Denis Manturow ist nach Paraguay gereist, um mit der dortigen Regierung Pläne für eine Zusammenarbeit auszuarbeiten. Dies geht aus einer Pressemitteilung der russischen Regierung hervor.
Gemeinsam mit einer Delegation von russischen Geschäftsleuten hat Industrieminister Manturow die paraguayische Hauptstadt Asunción besucht. Dort traf er auf dem Wirtschaftsforum „Handels- und Industriedialog Russland – Paraguay“ den Außenminister Eladio Loizaga und den Bauminister Ramón Jiménez.
Um die Vorteile des Mercosur-Marktes bestmöglich nutzen zu können, hat Manturow der Regierung die Schaffung einer russischen Produktionszone in Paraguay vorgeschlagen. Diese ermögliche es den beiden Ländern, die große regionale Nachfrage zu decken, ohne exportieren zu müssen. Mercosur ist ein Abkommen zwischen Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay, das die Schaffung eines Binnenmarktes in Südamerika vorsieht.
Ein solches Großprojekt könnte die Industrialisierung des Landes beschleunigen, so Manturow. Zudem biete die russische Produktionszone große Möglichkeiten für den Aufbau lokaler Betriebe in Kooperation mit russischen Staatsbürgern.
Kooperation im Verkehrswesen
Neben dem Bau einer Produktionszone wollen Russland und Paraguay die Zusammenarbeit in verschiedenen Wirtschaftsftssektoren verstärken.
Als einen möglichen Kooperationsbereich nannte Manturow die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur. Russische Unternehmen könnten sich an Projekten zur Erweiterung des paraguayischen Eisenbahnnetzes beteiligen. Dies beinhalte die Lieferung von Traktions- und Schienenfahrzeugen, Dieselmotoren sowie Maschinen für die Straßenverlegung und -reparatur.
Paraguay habe ebenso Pläne für den Ausbau seiner Straßeninfrastruktur (von Straßen, Brücken und Überführungen). Russland sei dahingehend bereit, Lieferungen von Bau- und Straßenbaumaschinen zu übernehmen.
Auch im Atomomobilsektor sei eine Zusammenarbeit möglich. Diesen Sommer habe bereits ein offizieller Händler des Uljanowsker Automobilwerks (UAZ) einen Standort in Asunción geöffnet. Ein weiterer russischer Autohersteller (GAZ) arbeite aktiv daran, den paraguayischen Markt durch lokale Händler zu betreten.
Die Regierung Paraguays erklärte zudem Interesse an Binnen- und Flussschiffen des russischen Schiffbauunternehmens „Vereinigte Schiffbaugesellschaft“ (russisch: «Объединённая судостроительная корпорация») mit Sitz in Moskau und in Sankt Petersburg.
Zusammenarbeit in Landwirtschaft, Energie und Wasserversorgung
Der russische Industrieminister verwies auf die Dominanz des Agrarsektors in der Wirtschaft Paraguays. Russische Maschinenbauer seien an der Lieferung von Landwirtschaftsmaschinen interessiert. Ihr Ziel sei es, die gemeinsame Montage verschiedener landwirtschaftlicher Maschinen in die Hand zu nehmen.
Manturow verwies auf die Erfolge in der Zusammenarbeit im Energiebereich zwischen den beiden Ländern. Darunter fallen die Modernisierung von Wasserkraftwerken, die Lieferung von Energie- und Gaspumpanlagen sowie der Bau von Kraftwerken.
Auch möchte Russland ein zuverlässiger Partner Paraguays bei der Durchführung von Projekten zur Entwicklung der Wasserversorgungs- und Abwasserinfrastruktur sein. Der russische Industrieminister sagte, dass ihm Paraguays Probleme mit der Trinkwasserqualität bekannt seien. Für eine Verbesserung des Trinkwassers sei Russland bereit, die Einführung von Reinigungs- und Neutralisationstechnologien in sozialen Einrichtungen, Unternehmen der Lebensmittelindustrie und bei Wasserversorgungsunternehmen zu übernehmen.
Quelle: minpromtorg.gov.ru[/su_spoiler]