Banken in Österreich melden Russland-Aufwärtstrend

Russland: Gewinn der Raiffeisen-Bank steigt um fast 50%

Nicht lange ist es her, dass Erste Group und Raiffeisen Bank International über Probleme in Osteuropa klagten. Doch wie die NZZ berichtet, hat sich nun das Blatt gewendet.

Vor gerade einmal drei Jahren blickten Raiffeisen Bank International (RBI) und Erste Group mit Sorgenfalten auf der Stirn nach Osteuropa. Für die beiden österreichischen Unternehmen war 2014 ein Jahr der roten Zahlen gewesen. Durch die Ukraine-Krise und den Fall des Ölpreises brach das Geschäft auf dem wichtigen russischen Markt sowie in der Ukraine ein.

Gleichzeitig machte man auch in Ungarn Verluste, als eine Gesetzesänderung die Umwandlung eigener Frankenkredite erzwang. Auch wegen der schwierigen Situation auf den östlichen Märkten musste die RBI ein Verkleinerungsprogramm starten, bei dem man sich unter anderem aus den USA und Asien zurückzog.

Für die RBI geht es wieder aufwärts im Osten

Inzwischen scheinen die schweren Zeiten aber vorerst überstanden. Laut Johann Strobl, dem neuen Chef des Unternehmens, habe man die Sanierung von RBI erfolgreich abgeschlossen.

Der Manager berichtete vor einer Woche von jüngsten Erfolgen in Osteuropa: „Unser Halbjahresergebnis ist gut, besser, als wir erwartet haben.“ In Russland konnte RBI einen Gewinn von 241 Millionen Euro verzeichnen, was einem Zuwachs von beinahe 50 Prozent entspricht.

Wie Strobl hervorhob, sei Russland auch nach den Sanktionen ein wichtiger Markt für das Unternehmen. Man habe sich im Land mit den verhängten Strafmaßnahmen arrangieren können. Gleichzeitig erkennt der RBI-Chef eine positive Entwicklung in der europäischen Politik, die sich nicht hinter die neuerlichen Sanktionen der USA stellen wollte.

Erste Group bereits 2016 mit Rekordzahlen

Auch aus Ungarn und der Ukraine kommen gute Zahlen für die RBI. Lediglich in Kroatien und Polen gibt es Schwierigkeiten. Ähnliche Erfolge konnte auch die Erste Group vermelden  und das bereits 2016. Das Unternehmen schrieb ein neues Rekordergebnis, worauf im ersten Halbjahr 2017 ein Reingewinn von 625 Millionen Euro folgte.

Die beiden österreichischen Banken profitieren von der politischen Lage in Osteuropa, die sich aus unternehmerischer Sicht zu beruhigen scheint. Insbesondere die ungarische Regierung um Viktor Orbán fiel zuletzt seltener durch Kontroversen in den Medien auf.

Nichtsdestotrotz steht man in Zukunft weiteren Herausforderungen gegenüber, wie beispielsweise der zunehmenden Digitalisierung des Bankwesens. Mit den jüngsten Zahlen im Rücken kann man diesen bei RBI und Erste jedoch gestärkt entgegensehen.

Titelbild
[toggle title=”Bildquelle” open=”no”]Peter Haas / CC BY-SA 3.0RBI-Zentrale-DSC 3654w, Size changed to 1040×585 px., CC BY-SA 3.0